22.09.2004 | 11:40

NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft feiert zehnjähriges Bestehen

Bisher über 5.000 Fälle behandelt

Im NÖ Landhaus in St. Pölten fand heute eine Feier aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft statt, an der auch Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop und Landesrat Emil Schabl teilnahmen.

Die Verbindung von Patienten- und Pflegeanwalt als eine Institution sei wichtig, sagte Schabl. Die Patienten hätten beim Verhandeln früher nicht den Kontakt, nicht den Zugriff und oft auch nicht das Geld gehabt. Um etwas zu erreichen, müsse man aber auch die Betroffenen hören. Diese Vermittlungsfunktion sei eine wichtige Aufgabe der NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft.

Die Vorgaben waren beim Start vor zehn Jahren sehr vage gewesen, meinte Prokop. Das habe sich aber sehr rasch geändert. Heute würden zwei Drittel bis drei Viertel der Fälle vorweg im Verhandlungsweg zu einer zufrieden stellenden Lösung gebracht. Wichtig sei, dass jemand da ist, der in besonders sensiblen Fällen auf die Patienten zugehe.

Die NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft setzt sich sowohl im täglichen Kontakt mit den Patienten als auch in Entscheidungsgremien des Landes Niederösterreich und des Bundes dafür ein, dass Patientenrechte nicht nur auf dem Papier existieren, sondern tatsächlich gelebt werden. Sie besteht seit 1. Juli 1994. Der erste NÖ Patientenanwalt, Dr. Richard Wandl, leistete in diesem Bereich Pionierarbeit. 1999 wurde Dr. Gerald Bachinger als Leiter bestellt. Von 1994 bis 2004 wurden 5.077 Fälle bearbeitet. Von 1994 bis 2003 wurden 5,7 Millionen Euro nach direkten Verhandlungen mit den Haftpflichtversicherungen oder über die Schiedsstelle der Ärztekammer für Niederösterreich an geschädigte Patienten ausbezahlt. Zudem fanden von 1994 bis 2004 3.587 persönliche Besprechungen mit Betroffenen statt. Neue Möglichkeiten für Entschädigungen nach Behandlungen in Spitälern bietet auch der NÖ Patientenentschädigungsfonds, der seit 2002 existiert. Vor allem, wenn eine Haftung nicht eindeutig gegeben ist und wenn großer Schaden als Konsequenz einer Behandlung entstanden ist, kann dieser Fonds helfen. Seit 2002 wurden 128 Fälle bearbeitet und eine Gesamtsumme von rund 980.000 Euro ausbezahlt. Seit 2001 existiert auch eine Homepage unter www.patientenanwalt.com, die monatlich durchschnittlich 2.300 Zugriffe verzeichnet.


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