30.06.2004 | 12:59

Studie über „MedAustron“ in Wiener Neustadt vorgestellt

Forschungs- und Therapiezentrum geht in entscheidende Phase

Das Forschungs- und Therapiezentrum MedAustron in Wiener Neustadt geht jetzt in eine entscheidende Phase. Die Kosten für den Bau dieses Zentrums – heute wurde in Wiener Neustadt dazu eine Studie vorgestellt -, in dem nach vier Jahren die ersten Patienten bestrahlt werden können, betragen rund 120 Millionen Euro. Die Anlage als „strahlengesteuertes Skalpell“ habe, so der technische Projektleiter, Univ.Doz. Dr. Erich Griesmayer, eine Seitenlänge von 100 mal 65 Metern, der Kreisbeschleuniger einen Umfang von 78 Metern. 120 Arbeitsplätze im Zentrum, weitere 400 Arbeitsplätze außerhalb würden hier entstehen.

In Summe habe die Stadt Wiener Neustadt und das Land Niederösterreich in den letzten Jahren rund fünf Millionen Euro aufgebracht, um dieses Projekt zu finanzieren, sagte Bürgermeisterin Traude Dierdorf. Auch habe die Stadt für dieses Vorhaben im Civitas-Nova-Gelände ein Grundstück bereitgestellt. „Das ‚letzte Zipferl’ bei den Finanzierungsverhandlungen fehlt noch“, meinte VP-Klubobmann Mag. Klaus Schneeberger. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger wehre sich noch bei der Garantieerklärung bzw. bei den künftigen Behandlungskosten. Er gehe aber davon aus, dass spätestens im Frühherbst 2004 ein Verhandlungsergebnis vorgelegt werden kann.

Von gesundheitspolitischer Seite gab es bereits im Spätherbst 2003 „Grünes Licht“ für die Errichtung eines medizinischen Forschungs- und Therapiezentrums in Österreich zur Heilung von Krebspatienten mit Strahlentherapie. Die Frage der Finanzierung blieb aber offen. Mit den Finanzierungsverhandlungen wurde Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka beauftragt.

Wenn das Forschungs- und Therapiezentrum arbeitet, stehen rund um die Uhr sechs Bestrahlungsräume bereit, vier davon für Behandlung von 1.200 Patienten pro Jahr im Zwei-Schicht-Betrieb und je einer für biologische bzw. physikalische Forschung. Für die Bestrahlung werden Ionenstrahlen verwendet, die in einer eigenen Teilchenbeschleunigeranlage erzeugt werden. Tumore können so punktgenau bestrahlt werden. Die Nebenwirkungen sind sehr gering, manche Tumorarten sprechen nur auf diese Art der Strahlentherapie an.


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