06.05.2004 | 10:20

Schutz und Pflege der Wienerwaldwiesen

Schabl: Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere sowie Erholungsraum

Der Entschluss der Länder Wien und Niederösterreich, den Wienerwald zu einem Biosphärenpark zu machen, ist heute, Donnerstag, und morgen, Freitag, in Purkersdorf Anlass zur eingehenden Beschäftigung mit dieser in Mitteleuropa einzigartigen Kulturlandschaft. “Die Landwirte sind maßgeblich an der Erhaltung der Wiesenlandschaft beteiligt. Das Umweltprogramm ÖPUL ist ein geeignetes Instrument dafür”, erläuterte dazu Landesrat Emil Schabl. Das Programm werde von Fachleuten weiterentwickelt, um für die neue Periode ab 2007 noch bessere Angebote im privatrechtlichen, freiwilligen Naturschutz zur Verfügung zu haben. Nur so könnten die Wienerwaldwiesen auf lange Sicht Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere und gleichzeitig Erholungsraum für die Menschen bleiben.

Dass die strukturreiche Landschaft heute in dieser Form existiert, ist Joseph Schöffel zu verdanken, der im 19. Jahrhundert den Ausverkauf des Wienerwaldes verhindert hat. Bereits im frühen Mittelalter wurde das Gebiet zwischen Traisen und Großer Tulln von Bauern gerodet. Bis heute konnte die unverwechselbare Charakteristik des „Wiesenwienerwaldes“, dessen westliche Grenze entlang der Linie Laaben – Neulengbach – St. Andrä vor dem Hagenthale verläuft, erhalten werden.

Dabei kommt der Erhaltung des Offenlandes mit seinen Äckern, Wiesen und Weiden ein besonderer Stellenwert zu. Eine langfristige, möglichst flächendeckende Sicherung des Grünlands im Wienerwald ist nur durch eine Aufrechterhaltung der regionalen Landwirtschaft möglich.

Der Naturschutz liefert dazu die Anreize. Durch Förderungen im Rahmen des ÖPUL wird die extensive Bewirtschaftung und somit der Erhalt der Artenvielfalt gesichert. In den Kammerbezirken des Wienerwaldes nehmen 50 bis 70 Prozent der Betriebe an Maßnahmen zum Verzicht auf Handelsdünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutz teil. Auch die Prämie für die „Pflege ökologisch wertvoller Flächen“ wird oft beansprucht.


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