04.05.2004 | 12:33

Künstler spendet 200 Schaufeln für Schulbau in Rumänien

Kunstaktion „Schaufeln für Europa“ hat auch karitativen Zweck

Im Rahmen des EU-Erweiterungsfestes am vergangenen Freitag am Grenzübergang Schaditz-Hluboka führte der österreichisch-tschechische Künstler Abbé J. Libansky auch eine Kunstaktion mit dem Titel „Schaufeln für Europa“ durch. Dabei steckte der in Prag geborene Künstler 200 Schaufeln mit dem Stiel voran in den Grenzstreifen zwischen Österreich und Tschechien. Die Schaufeln sollten als ironisches Symbol für den in Österreich mancherorts befürchteten „Ansturm einer Armada von Billigarbeitern“ dienen.

Da die „Offene Grenze“ nur für zwei Tage, nämlich den 30. April und den 1. Mai, existierte, mussten die Schaufeln am Nachmittag des 1. Mai bereits wieder abgebaut werden. Was nun mit den 200 Schaufeln geschehen soll, wurde kürzlich entschieden. Morgen, Mittwoch, 5. Mai, werden diese von der Caritas abgeholt und nach Rumänien gebracht. Dort sollen sie im Zusammenhang mit dem Bau von Schulen für rumänische Straßenkinder zum Einsatz kommen.

Mit dem ironischen Symbol für eine „Billigarbeiter-Armada“ wandte sich Libansky gegen das Schüren von unbegründeten EU-Erweiterungsängsten. Libansky: „Die bis zu siebenjährigen Übergangsfristen für die Freizügigkeit der Arbeitnehmer machen einen solchen Ansturm unmöglich. Abgesehen davon zeigen alle wissenschaftlichen Untersuchungen, dass sich die Arbeitsmigration in engen Grenzen hält.“ Der tschechischen Bevölkerung wollte der Künstler mit dieser Aktion deutlich machen, dass mit der Erweiterung viel Arbeit auf die Menschen zukomme: „Die wirtschaftlichen und sozialen Erfolge eines vereinten Europa fallen einem nicht in den Schoß, man muss sie erst mühsam erarbeiten bzw. ‚erschaufeln’.“

Bei der Aktion „Schaufeln für Europa“ handelte es sich um Libanskys zweite große künstlerische Inszenierung an der österreichisch-tschechischen Grenze. Im Vorjahr hatte er dort mit 300 aufgestellten „Benes-Köpfen“ aus Gips international Aufsehen erregt.

Nähere Informationen: Abbé J. Libansky, Institut für kulturresistente Güter/Institute for cultur-resistant goods, 1180 Wien, Teschnergasse 41/26, Telefon 01/947 81 24 bzw. 06991/9478124, e-mail abbearts@i-one.at.


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