03.05.2004 | 10:55

"Drei-Länder-Tag" in Hohenau aus Anlass der EU-Erweiterung

Pröll: Entscheidend ist, was wir aus dieser Erweiterung machen können

„Drei-Länder-Tag“ in Hohenau an der March am 1. Mai: Im Bild Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll sowie die offiziellen Vertreter aus der Slowakei und Tschechien, Magda Vasaryova und Jiri Grusa.
„Drei-Länder-Tag“ in Hohenau an der March am 1. Mai: Im Bild Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll sowie die offiziellen Vertreter aus der Slowakei und Tschechien, Magda Vasaryova und Jiri Grusa. © NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

"Machen wir dieses neue Europa im Sinne der Gründungsväter zu einem Friedensprojekt, von dem auch die kommenden Generationen profitieren." Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll ließ bei der großen Festveranstaltung in Hohenau an der March am Samstag, 1. Mai, aus Anlass der EU-Erweiterung keinen Zweifel daran, wie wichtig die europäische Erweiterung für diesen Kontinent ist. "Dieser historische Schritt ist auch durch Glück und durch die Gunst der Stunde möglich geworden", meinte Pröll. In Zukunft sollte man sich jedoch „nicht auf Glück und Zufälligkeiten verlassen“.

Der 1. Mai als „Tag der Arbeit“ sei in der Vergangenheit oft ein „Tag der geballten Fäuste“ und ein Tag der Gegensätze gewesen, so Pröll. Für den Landeshauptmann ist der 1. Mai 2004 dagegen ein „Tag der ausgestreckten Hände“ und des Miteinander.

Niederösterreich habe sich auf jeden Fall äußerst intensiv auf diese Erweiterung vorbereitet. "Für uns entscheidend ist, was wir aus dieser Erweiterung machen können und werden“, so Pröll. Gleichzeitig gehe man in diese Erweiterung mit Realitätssinn. Für den Landeshauptmann Pröll heißt das, Gemeinsamkeiten zu finden, ohne jedoch den Anderen zu überfordern, bei jedem Schritt an kommende Generationen zu denken und vor allem das Aufspüren von Chancen und Möglichkeiten.

Beim Drei-Länder-Tag in Hohenau – am Schnittpunkt von Niederösterreich, Tschechien und der Slowakei –, an dem zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Politik und öffentlichem Leben teilnahmen, wurden auch viele musikalische und kulturelle Beiträge sowie kulinarische Schmankerln aus allen drei Regionen geboten.

Zu Wort kam außerdem Jiri Grusa, einer der Zeitzeugen beim Fall des Eisernen Vorhangs, der damals als Dissident in Deutschland lebte und bis vor kurzem tschechischer Botschafter in Österreich war. Für ihn kann Tschechien auf jeden Fall Kreativität und auch „die Fähigkeit des Improvisierens“ in dieses Europa einbringen. Die Tschechen wiederum würden vom EU-Beitritt eine "Entprovinzialisierung und Entbürokratisierung" erwarten, meinte Grusa.

Magda Vasaryova, eine der bedeutendsten Kulturbotschafterinnen der neuen Mitgliedsstaaten und ehemalige Botschafterin in Österreich, meinte, dass man auf diesen Moment lange habe warten müssen. Die vielen Gemeinsamkeiten von Österreichern, Tschechen und Slowaken fänden auch in der hohen Zustimmung der Slowakei zum EU-Beitritt (fast 93 Prozent stimmten dafür) ihren Niederschlag.

Im Anschluss an den "offiziellen Teil" wurde im Dreiländereck ein umfangreiches Musik- und Unterhaltungsprogramm aus allen drei Regionen geboten. Tausende Besucher waren zu diesem "Drei-Länder-Tag" gekommen.


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