29.04.2004 | 11:55

Kranzl: Alle Schulstandorte in NÖ müssen aufrecht erhalten werden

Zahl der Schüler und Klassen sinkt weiter

37 Schulstandorte in Niederösterreich waren im laufenden Schuljahr von einer Schließung bedroht. Diese Schließung konnte sie aber gemeinsam mit Eltern, Lehrern und Gemeindeverantwortlichen abwenden, sagte heute, Donnerstag, Landesrätin Christa Kranzl bei einer Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten.

Die Zahl der Schüler in Niederösterreich sinke nämlich weiter, um rund 2,7 Prozent, von 132.197 im Jahr 2003/2004 auf 128.666 im Schuljahr 2004/2005. Dadurch sinke auch die Anzahl der Klassen von 6.567 auf 6.424, meinte Kranzl zum dringendsten Problem unseres Bildungssystems. Zudem berechne das für die Besetzung der Schulen mit pädagogischem Personal in ganz Österreich verantwortliche Bildungsministerium die Zahl der Lehrer, die man je nach Schultype zuteilt, auf Grund einer Kopfquote.

Diese werde nach den Vorstellungen des Bildungsministeriums im Schuljahr 2004/2005 noch einmal ansteigen. Demgegenüber setze sie ihre Überzeugung, dass „alle Schulstandorte in Niederösterreich aufrecht zu erhalten“ seien, so Kranzl. Wenn nämlich die Kopfquote wieder erhöht werde, habe man in Niederösterreich noch einmal um 90 Lehrer weniger. Ohnedies ähnle bereits jetzt die Besetzung der Schulen mit Planposten „einem Kraftakt“.

Auch Landtagsabgeordneter Helmut Cerwenka bekannte sich ausdrücklich dazu, die Schulstandorte in Niederösterreich zu erhalten. Die Mehrheitspartei im NÖ Landtag missinterpretiere nämlich eine der vielen Diskussionsgrundlagen im Österreich-Konvent, unter gewissen Umständen mehrere Schulen mit einer Direktion auszustatten. Diese Interpretation sei eine „bewusste Falschmeldung“. Mittlerweile sei auch die ÖVP der Meinung, dass die Schulstandorte in Niederösterreich aufrecht erhalten werden sollen.

„Hände weg von unserer Schulstruktur. Wir sind bei der Lehrerbesetzung ziemlich am Ende“, sagte auch Landesschulrats-Vizepräsident Werner Bauer-Wolf. Er belegte das mit einem Planspiel: Wenn man im Bezirk Lilienfeld statt mit derzeit 15 selbstständigen Volksschulen künftig mit nur noch zwei Direktionen auskommen würde, erspare man sich kein Personal. Im Gegenteil: Man habe dadurch zusätzliche Ausgaben von 12.380 Euro pro Jahr, weil das dann notwendige Kilometergeld bzw. Tagesgebühren für die Leiter/Lehrer und neue, notwendige Dienstposten für die Verwaltung hinzukommen.


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