25.03.2004 | 17:19

Neue Regelung bei der Errichtung von Windkraftanlagen

Sobotka: „Mehr Rücksicht auf die Bevölkerung“

Eine neue Regelung bei der Errichtung von Windkraftanlagen in Niederösterreich wurde heute im NÖ Landtag beschlossen. Das Gesetz wurde nun in manchen konkreten Punkten novelliert, sodass die Widmungen künftig konfliktfreier ablaufen können. Niederösterreich ist darüber hinaus das erste Bundesland, das einen Windkataster erstellt, das geeignete und nicht geeignete Zonen ausweist.

Wenn an einer gewidmeten Fläche Windkraftanlagen errichtet werden, müssen Betreiber nun künftig Mindestabstände einhalten: 1.200 Meter zu gewidmetem Wohnbauland, 750 Meter zu landwirtschaftlichen Wohngebäuden und erhaltenswerten Gebäuden sowie im Falle von Gemeindegrenzgebieten 2 Kilometer Abstand zu gewidmetem Wohnbauland, welches nicht in der Standortgemeinde liegt. Mit Zustimmung der betroffenen Nachbargemeinde kann der Mindestabstand von 2 Kilometer auf bis zu 1.200 Meter reduziert werden.

„Die neue Regelung ermöglicht nun eine konfliktfrei Umwidmung, letztlich auch mittels der Zustimmung der jeweiligen Gemeinde. Die Regelung nimmt außerdem mehr Rücksicht auf die Bevölkerung, weil bestimmte Grenzen eingehalten werden müssen. Darüber hinaus möchten wir auf eine größtmögliche Konzentration von Windkraftanlagen achten und die Widmung von Einzelstandorten vermeiden“, erklärt Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka.

Außerdem muss im Gebiet eine Mindestleistungsdichte von mindestens 220 Watt pro Quadratmeter in 70 Meter über dem Boden vorliegen. „Das ist ein sehr vernünftiger Wert für Niederösterreich. Damit wird nun verhindert, dass Windräder an Stellen errichtet werden, wo es von der Windleistung keinen wirtschaftlichen Sinn hätte“, so Sobotka.

Niederösterreich ist darüber hinaus das erste Bundesland, das Windkataster erstellt, in dem geeignete und nicht geeignete Zonen untersucht und in einem Plan eingezeichnet sind. „Das Weinviertel und das südliche Wiener Umland liegt bereits vor, neu sind nun auch die Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen. Bis Sommer werden die Pläne flächendeckend im ganzen Bundesland fertig sein“, berichtet Sobotka. Die Pläne sind die Basis bei der Errichtung von Windrädern und verkürzen die Genehmigung eines Windrades erheblich.

In Niederösterreich entstehen immer mehr Windkraftanlagen, die Öko-Strom produzieren. Bereits 153 Anlagen stehen in Niederösterreich und liefern ökologischen Strom mit einer Gesamtleistung von 168 Megawatt.


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