27.02.2004 | 11:39

Agrarreform kann Probleme bringen

Plank: Solidarität der EU gefragt

"Die Agrarreform wird für unsere Landwirte neue Herausforderungen bringen. Durch die Entkoppelung der Ausgleichszahlungen von der Produktion wird sich für die Betriebe in benachteiligten Regionen die Frage stellen, ob sie ihre Produktion zurücknehmen oder weiter investieren", meinte Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank heute. Die Gestaltung der neuen Regelung ist vorerst nicht ganz einfach, obwohl auch hier neue Chancen genützt werden könnten.

Bäuerliche Betriebe der Produktion und Vermarktung bräuchten auch weiterhin Ausgleichszahlungen als Rückhalt. Plank: "Die gut entwickelten Regionen haben kein Problem, aber die schwächeren Gebiete haben das Nachsehen. Hier ist die europäische Solidarität gefragt, für die finanzielle Basis muss gesorgt werden."

Plank sieht durch die EU-Erweiterung keine Marktüberschwemmung: Kleinere Probleme könnte es beispielsweise am Getreidemarkt oder bei Produkten geben, die zu günstigen Rahmenbedingungen in den neuen Mitgliedsländern erzeugt werden können. Die Antwort Niederösterreichs heißt jedoch Qualität: "Niederösterreich forciert qualitativ hochwertige Produkte, die punktgenau und mit besten Chancen auf den neuen Märkten platziert werden können. Besonders unser Wein ist daher ein Erfolgsfaktor", betont Plank. Erzeugergemeinschaften hätten sehr gute Chancen auf den neuen Märkten.

Zur derzeit brennenden Frage des bundesweiten Tierschutzgesetzes ist Plank zuversichtlich, dass es in den nächsten Wochen zu einer Lösung kommen wird. Eine zentrale Frage sei die Käfighaltung bei Hühnern: "Es kann nicht sein, dass Österreich seine Produktion an Eiern zurücknimmt, aber das Produkt dann vom globalen Markt aus anderen Ländern kommt. Wir brauchen klare Rahmenbedingungen für bäuerliche Betriebe, die in die Produktion von Lebensmitteln investieren. Die Erzeugung und Vermarktung qualitativ hochwertiger heimischer Spezialitäten wird künftig wichtigstes Ziel sein“, erläutert Plank.


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