12.02.2004 | 12:40

Planungen für „Biosphärenpark Wienerwald“ laufen auf Hochtouren

Plank: Kernzonen sollen auf freiwilliger Basis gesichert werden

Naturnahe Waldflächen, die für Kernzonen des geplanten Biosphärenparks Wienerwald in Frage kommen, werden ab sofort in ihrem Bestand gesichert. Möglich macht das, wie Naturschutzorganisationen bestätigen, ein beispielhaftes Vorgehen der Länder Niederösterreich und Wien gemeinsam mit den Waldeigentümern. Für freiwilligen Verzicht auf forstliche Nutzung bis zur endgültigen Festlegung der Biosphärenpark-Kernzonen erhalten Forstbetriebe von den Ländern eine faire finanzielle Abgeltung. „Wir wollen auf diese Weise die auf Hochtouren laufende Planung für den Biosphärenpark Wienerwald sicherstellen. Unser Aufruf geht dabei an alle Grundstücks- und Waldbesitzer, freiwillig an dieser auf zwei Jahre begrenzten Aktion teilzunehmen“, so Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank.

Seit Herbst 2003 laufen die Detailplanungen für die Zonierung im künftigen Biosphärenpark Wienerwald. In Zusammenarbeit und im Einvernehmen mit den Waldeigentümern werden auf solider fachlicher Basis in den unterschiedlichen Waldtypen des Wienerwaldes ausgewählte Flächen ermittelt, die im Biosphärenpark als Kernzonen langfristig außer Nutzung gestellt werden sollen. Kernzonen sind gemäß den UNESCO Vorgaben streng geschützte Teilflächen eines Biosphärenparks. In diesen Kernzonen werden die forstlichen Nutzungen eingestellt und die Waldflächen können sich urwaldartig entwickeln. Sie dienen zur langfristigen Erreichung der Schutzziele wie z.B. der Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Zur Sicherung geeigneter Waldflächen für künftige Kernzonen ist ein vorläufiger Verzicht auf die forstwirtschaftliche Nutzung bereits während der Planung des Biosphärenparks notwendig. Die Länder Niederösterreich und Wien haben auf Initiative der Österreichischen Bundesforste AG und von Naturschutzorganisationen allen Eigentümern solcher Waldflächen finanzielle Abgeltung für einen vorläufigen, freiwilligen Nutzungsverzicht angeboten. Insgesamt wurden dafür 150.000 Euro bis 2005 bereitgestellt. Durch Beteiligung mehrerer Forstbetriebe werden rund 7.650 Hektar Wald in ihrem Bestand als potenzielle Kernzonenfläche gesichert. Einer der wichtigsten Partner sind die Österreichischen Bundesforste, die knapp über 6.000 Hektar an naturnahen, überwiegend alten Wäldern einbringen werden.

Der WWF, der Umweltdachverband, BirdLife und der Naturschutzbund begrüßen diese in Österreich bisher beispiellose Vorgehensweise. Grundlage für ihr Zustandekommen war die gute Zusammenarbeit zwischen den Ländern Niederösterreich und Wien und dem von ihnen eingerichteten Biosphärenpark Wienerwald Management mit den Waldeigentümern und Forstbetrieben im Wienerwald.


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