02.01.2004 | 11:02

Bahn zwischen Lunz und Kienberg-Gaming soll attraktiver werden

Land hilft mit Regionalfördermitteln und EU-Kofinanzierung

Die NÖ Landesregierung beschloss kürzlich, dass die NÖ Lokalbahnen-Betriebsgesellschaft m.b.H. & Co KG Regionalfördermittel von 49.500 Euro und EU-Kofinanzierungsmittel von 49.500 Euro bekommt, um an der Schmalspur-Bergbahnstrecke zwischen Lunz am See und Kienberg-Gaming bis Juni 2005 den „Ötscherland-Express“ zu einem attraktiveren Ausflugsziel auszubauen. Mit 40.000 Euro werden die Eigenleistungen bewertet, 59.000 Euro betragen die Eigenmittel inklusive eines Darlehens, sodass die Summe, die der Bergstrecke zugute kommt, 198.000 Euro ausmacht. Die Betreiber dieser Strecke ist die „Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen“.

Dieses Projekt hat mit einem an die Eco Plus gerichteten Konzept begonnen. Im Rahmen des Leader +-Projekts „Ötscherlandexpress-Konzept“ wurde gemeinsam mit den Marktgemeinden Gaming, Lunz am See und Göstling an der Ybbs, der Destination Mostviertel, dem Kulturpark Eisenstraße-Ötscherland und der Edinger Tourismusberatung GmbH. ein Entwicklungskonzept erarbeitet. Ziel ist, die Kriterien der TOP-Ausflugsziele zu erfüllen. Vor allem soll die Besucherfrequenz und damit die regionale Wertschöpfung gesteigert werden. Daher soll im Bahnhof Kienberg möglichst bald eine Werkstätte zugebaut werden. Die Abfahrtstelle in Kienberg soll zudem attraktiver gemacht werden, wozu auch ein Parkleitsystem und ein Zugang zum Bahnhof gehören. Auch soll in Gaming die Strecke attraktiver gemacht werden. Die Anschaffung neuer Bahnuniformen und ein Internet-Auftritt gehören ebenfalls zu den Maßnahmen. Bei den Baumaßnahmen und bei der Schaffung eines Internet-Auftrittes helfen die Mitglieder des Vereins „Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen“ mit Dr. Werner Schiendl als Obmann eifrig mit.

Die Ybbstalbahn ist eine der reizvollsten Schmalspurbahnen in Niederösterreich. Deren interessantestes Teilstück stellt die 17,5 Kilometer lange Bergstrecke zwischen den Bahnhöfen Kienberg-Gaming und Lunz dar. Um den 699 Meter hohen Scheitelpunkt, den Sattel von Pfaffenschlag bzw. die Wasserscheide zwischen Erlauf und Ybbs zu erreichen, muss die Bahn 310 Höhenmeter mit einer maximalen Steigung von 31,5 Promille überwinden. Zwischen Gaming und Pfaffenschlag befinden sich die beiden imposanten Stahlgerüstträgerbrücken in amerikanischer Trestlework-Bauweise, der Hühnernest- und der Wetterbachviadukt.

Die Ybbstalbahn wurde von Waidhofen an der Ybbs ausgehend in drei Bauabschnitten errichtet. Der erste Teil wurde 1896 eröffnet, der letzte Teil, die Bergstrecke von Lunz nach Kienberg-Gaming, 1898. Der Betrieb war von Anfang an die Aufgabe der k. k. Österreichischen Staatsbahnen. 1962 wurde die Ybbstalbahn durch starke Neubaulokomotiven „verdieselt“. 1990 wurde die Museumseisenbahn „Ybbsthalbahn-Bergstrecke“ gegründet, die von der vereinseigenen Betriebsgesellschaft der NÖ Lokalbahnen geführt wird. Ehrenamtliche Mitglieder bringen seither pro Jahr rund 8.000 Stunden für den Betrieb und die Erhaltung der Strecke auf, um an 40 Betriebstagen im Sommer und im Advent etwa 8.000 Gäste zu befördern.

Weitere Informationen: Dr. Werner Schiendl, Telefon 0676/648 02 47.


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