24.04.2003 | 00:00

Tagung über die „Agenda 21“ des Ökosozialen Forums NÖ

Lebens-/Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum neu ausrichten

Das Ökosoziale Forum Niederösterreich hat gestern zu einer Tagung über die „Agenda 21“ in das Landhaus in St. Pölten eingeladen. Die „Agenda 21“ ist das in Rio 1992 von mehr als 170 Staaten verabschiedete Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert, das alle wesentlichen Politikbereiche einer umweltverträglichen und nachhaltigen Entwicklung anspricht.

Bei der gestrigen Tagung stand die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums im Vordergrund, die vom Land Niederösterreich vor allem durch den Landschaftsfonds intensiv unterstützt wird. Bisher wurden 88 Projekte mit Gesamtkosten von fast 8 Millionen Euro umgesetzt und mit rund 5 Millionen Euro gefördert. Die meisten Projekte werden von der EU kofinanziert. Aus dem NÖ Landschaftsfonds, der sich aus der Landschaftsabgabe für den Abbau von Kies, Sand, Schotter und Steinen sowie aus Budgetmitteln des Landes Niederösterreich zusammensetzt, standen bisher 1,7 Millionen Euro zur Verfügung. Die Schwerpunkte der Landentwicklung, für die unter anderem die NÖ Agrarbezirksbehörde, das Ökosoziale Forum Niederösterreich und die Projektanten als „Ideengeber“ auftreten, sind die Wiederherstellung von Alm- und Weidenflächen, die Erhaltung und Gestaltung der Landschaft sowie die Veredelung und Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten, aber auch der sanfte Tourismus. Etwa die Wiederverbreitung der äußerst seltenen Pferderasse Huzulen und des nahezu ausgestorbenen Waldviertler Blondviehs um Moorbad Harbach, eine von den Bauern selbst errichtete Gemeinschaftsdestillerie in Gars am Kamp oder die Revitalisierung der Hörm, eines Baches im Raum Baden.

Die „Agenda 21“ klinge wunderbar, ihre Umsetzung sei aber nicht so einfach, sagte Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank. Man könne etwa im Wirtschaftsbereich das Budget nicht mit einer Jahresbilanz abschließen, sondern müsse auch Mittel für die langfristige Entwicklung des Unternehmens aufbringen. Das Land Niederösterreich habe in der nachhaltigen Wasserwirtschaft oder in der Bodenbewirtschaftung, etwa bei den ÖPUL-Programmen „Marchfeld" und „Tullnerfeld“, eine Fülle von Ideen, aber auch Mittel für deren praktische Umsetzung gegeben. Die Verantwortlichen müssen gerade in diesen Fragen die Regionalität forcieren. Als Schritte in die zukünftige Entwicklung nannte Plank etwa die Neuausrichtung von Lebens- und Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum, die zu einer weiteren Stabilisierung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Eigenständigkeit dieses Raums führe, aber auch die Unterstützung von Kommunen bei der Umsetzung lokaler, nachhaltiger Programme.


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