24.04.2003 | 00:00

325 Schülerinnen besuchen 18 NÖ Betriebe

Prokop und Kranzl zum GirlsDay 2003

In der Firma Geberit in Pottenbrunn, einem von 18 Betrieben, die sich heute am niederösterreichischen GirlsDay 2003 beteiligen, präsentierten gestern Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop und Landesrätin Christa Kranzl diesen besonderen Tag der offenen Tür in niederösterreichischen Industriebetrieben. Insgesamt werden 325 13- bis 17-jährige Schülerinnen diesen Mädchenbesuchs- und -informationstag in Anspruch nehmen.

Prokop betonte dabei, die aktuelle Frauenstudie zeige, dass sich Mädchen mehr als Burschen von einer Berufsberatung beeinflussen lassen, mit der gebotenen Information aber nicht zufrieden sind. Hier solle der erstmals abgehaltene NÖ GirlsDay Hilfestellung bieten. Die Fokussierung auf Industriebetriebe richte sich gegen den Mangel an Fachkräften in ländlichen Regionen. Viele gute Schülerinnen ergriffen trotz hoher Befähigung wieder traditionelle Berufe.

Der GirlsDay verfolge hier eine Doppelstrategie, so Prokop weiter: neben der Erweiterung der Berufswahlperspektiven auch die Vermehrung der Zahl von Frauen in Führungspositionen, deren beruflichen Alltag die Mädchen beim Besuchstag kennen lernen können. Solcherart profitierten vom GirlsDay sowohl die Schülerinnen als auch die Schulen und die Betriebe, welche Mitarbeiterinnen von morgen suchen und sich als aufgeschlossen im Sinne des Gender Mainstreaming präsentieren können. Ihr Wunsch sei, dass Niederösterreich auch für Frauen zu einer Top-Region werde.

Kranzl bezog sich auf den Schuldnerbericht 2002, nach dem Frauen ohne eigenes Einkommen stärker von Armut betroffen seien. Mehr als 40 Prozent der Niederösterreicherinnen empfinden sich als materiell abhängig, dem gegenüber weisen 49 Prozent ihren Beruf als befriedigend aus. Von den zuletzt gemeldeten rund 515.600 unselbstständig Beschäftigten seien etwa 44 Prozent Frauen, ca. 2.400 davon weisen ein Alter zwischen 15 und 25 Jahren auf. Die Arbeitslosenquote bei Frauen betrage 6,6 Prozent, 325 Mädchen seien auf Lehrstellensuche.

Die Emanzipation der Frauen könne also nur über einen eigenen Beruf erreicht werden, Frauen verdienen aber nach wie vor im Durchschnitt um ein Drittel weniger als Männer. Beim GirlsDay 2003 sei neben der Jobfrage auch die Altersvorsorge von größter Bedeutung, so Kranzl abschließend. In der laufenden Diskussion um die Pensionssicherung können insbesondere die Reduzierung der Pensionen um bis zu 40 Prozent und die frauenfeindliche Durchrechnung auf 40 Jahre nicht hingenommen werden.

Nähere Informationen zum NÖ GirlsDay 2003: NÖ Frauenreferat, Telefon 02742/ 9005-13286, Ingrid Grün, www.regionalesmentoring.at/girlsday.


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