31.03.2003 | 00:00

Krems geht neue Wege in der Klärschlammentsorgung

Weltweit größte Solar-Klärschlammtrocknungsanlage eröffnet

In der Statutarstadt Krems wurde kürzlich westlich des Gewerbeparks die weltweit größte Solar-Klärschlammtrocknungsanlage eröffnet. Diese Anlage ist im Besitz des Gemeindeabwasserverbandes Krems (GAV), der bei der Entsorgung ein modernes Verfahren der Klärschlammbehandlung anwendet: Die mit Sonnenenergie betriebene Anlage reduziert die anfallende Klärschlammmenge um bis zu 60 Prozent.

Bei der Abwasserreinigung fällt bekanntlich Klärschlamm in flüssiger Form an. Durch Filterung entsteht sogenannter Klärschlammkuchen mit 30 Prozent festen Stoffen. Dieser Kuchen muss entsorgt oder weiter verwertet werden. Die daraus resultierende Belastung der Umwelt und des Verkehrs ist groß, und die Kosten belastet die Betreiber der Kläranlage enorm. Die solarbetriebene Klärschlammtrocknungsanlage bietet hingegen die kostengünstigste Möglichkeit: Sonneneinstrahlung und zusätzlich eine Hackgutheizung erwärmen die Luft und bewirken, dass dem Klärschlamm mit minimalem Aufwand an Energie enorme Mengen an Wasser entzogen werden. Eine hochmoderne technische Ausstattung sorgt dafür, dass der Schlamm durchgewühlt wird, sodass auch die untere Schicht nach oben befördert wird, wo sie getrocknet wird. Das Ergebnis: Ein trockenes, krümeliges Material, das den Brennwert von Rohbraunkohle besitzt und somit als Energieträger genutzt werden kann.

Der Obmann des GAV, Bürgermeister Franz Hölzl, sieht in der Eröffnung der Anlage ein wichtiges Signal in Richtung Umwelt- und Klimaschutz: „Als Mitglied des Klimabündnisses hat sich die Stadt Krems zur Verringerung des CO2-Ausstoßes verpflichtet. Die Nutzung von Sonnenenergie ist das umweltschonendste Verfahren, wegen der geringen Betriebskosten stellt es auch die wirtschaftlichste Lösung dar.“

Mit Hilfe dieses Verfahrens gelingt es, den Feststoffgehalt auf rund 80 Prozent zu erhöhen. Die Klärschlammmenge im GAV Krems, dem 17 Gemeinden angehören, verringert sich von 5.000 auf 2.000 Tonnen pro Jahr, das entspricht einer Kostenreduzierung von bis zu 500.000 Euro. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 1,2 Millionen Euro.


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