17.03.2003 | 00:00

Onodi: Clearingstelle und medizinischer Klassifizierungskatalog

Leitfaden für Einweisung von PatientInnen in Wiener Spitäler

Am vergangenen Freitag fand auf Initiative von Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi eine Gesprächsrunde mit der Landessanitätsdirektion, dem NÖGUS, dem Präsidenten des Roten Kreuzes Niederösterreich, Dr. Hadmar Lechner, dem NÖ Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger, der Abteilung rechtliche Angelegenheiten des Krankenanstaltenwesens sowie Vertretern der ÖAMTC-Flugrettung sowie des Arbeiter Samariterbundes NÖ in Sachen NÖ Patienten in Wiener Spitälern statt.

Gemeinsam wurde die weitere Vorgangsweise zur Umsetzung der politischen Vereinbarung betreffend NÖ Patienten in Wiener Spitälern vom vergangenen Dienstag festgelegt. Die Rettungsorganisationen informieren sofort ihre Einsatzmannschaften vor Ort. Morgen, Dienstag, werden die NÖ Rettungsorganisationen, der ÖAMTC und die Landessanitätsdirektion gemeinsam mit der Wiener Rettung einen Leitfaden für die Einweisung von niederösterreichischen Patienten in Wiener Krankenanstalten festschreiben. Dieser Leitfaden legt die exakte Vorgangsweise für die diensthabenden Mannschaften fest. Vereinbart wurde auch die Einrichtung einer Krisenmanagement-Stelle in jedem Bundesland der Ostregion, die bei trotzdem auftretenden Problemen, wie Engpässen durch Überlastung etc., eine Entscheidung fällt.

Für Niederösterreich ist angedacht, diese Krisenmanagement-Stelle als „Notfallmedizinisches Kompetenzzentrum für Niederösterreich“ in Wiener Neustadt anzusiedeln. Bereits jetzt erfolgt die Koordination der Intensivtransporte des NÖ Notarzthubschraubers in Kooperation zwischen dem Krankenhaus Wiener Neustadt und dem Roten Kreuz. Diese Krisenmanagement-Stelle könnte Anfang April provisorisch ihren Betrieb aufnehmen.

Zwischen den Ländern Niederösterreich und Wien wurde weiter vereinbart, einen medizinischen Klassifizierungskatalog für planbare Operationen zu erarbeiten. Für Niederösterreich wird NÖGUS-Geschäftsführer Dr. Robert Grießner in den gemeinsamen Arbeitskreis gehen. Ebenso wird der NÖGUS das Land Niederösterreich bei der Erarbeitung der Grundlagen für die medizinische Versorgung der Ostregion federführend vertreten. Für Engpassfächer (beispielsweise Neurochirurgie, Herzchirurgie) soll eine Clearingstelle geschaffen werden, die die Zuordnung geplanter Aufnahmen regelt. In dieser gemeinsamen Clearingstelle sind die Patientenanwälte, die Vertreter der Krankenanstaltenfinanzierungsfonds, der Bundesländer sowie Vertreter der Spitalsorganisationen vertreten. Die Federführung für Niederösterreich wird Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger übernehmen.

„Der politisch getroffenen Vereinbarung, wonach jeder Akutpatient aus Niederösterreich in einem Wiener Spital Behandlung findet, wenn die Rettungsorganisationen den Weg der Bettzuteilung über die Wiener Bettenzentrale gehen, soll nun auch durch eine entsprechende Vernetzung der Infrastruktur Rechnung getragen werden. NÖ Patienten, die keine Akutpatienten sind und in ein Spital kommen, werden untersucht und wenn sie aufnahmebedürftig sind, im Krankenhaus aufgenommen. Patienten, die einen planbaren medizinischen Eingriff, also einen Eingriff, der nicht unmittelbar sofort vorgenommen werden muss, in einem Wiener Krankenhaus vornehmen lassen möchten, werden auf eine Warteliste gesetzt und entsprechend der medizinischen Dringlichkeit einberufen“, unterstreicht Onodi die Vereinbarung, die nun im Rahmen einer breiten Information nicht nur an die Rettungsorganisationen, sondern auch an die Spitäler weitergeleitet wird.

„Im Rahmen der Arbeitsgruppen wollen wir bundesländerübergreifend zusammenarbeiten, um die Schaffung der ebenso vereinbarten Einrichtungen, wie die Clearingstelle bzw. den medizinischen Klassifizierungskatalog, so rasch wie möglich voranzutreiben. Mein persönlicher Dank gilt allen Beteiligten an diesen Projekten, stellvertretend darf ich RKNÖ-Präsident Dr. Lechner erwähnen, die sich alle umfassend in die neuen Strukturen einbringen wollen. Ich sehe hier, nicht nur was niederösterreichische PatientInnen in Wiener Spitälern betrifft, einen großen Qualitätsschritt vorwärts. Schlussendlich kommt eine engere Verknüpfung der Informationssysteme allen Patienten, allen Spitälern und allen Rettungsorganisationen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland zu Gute“, so die NÖ Gesundheitsreferentin abschließend.


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