10.03.2003 | 00:00

Um Arbeitsmarktchancen von Frauen zu verbessern

Prokop kündigt neues Projekt an

Anlässlich des „Internationalen Tages der Frau“ am vergangenen Samstag erinnerte Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop daran, dass die seinerzeitige Forderung aus dem Jahr 1910 „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ heute nach wie vor aufrecht sei und seine volle Gültigkeit besitze. „Obwohl Frauen in der Ausbildung stark zugelegt haben, verdienen sie im Schnitt noch immer rund 30 Prozent weniger als Männer. Mädchen neigen nach wie vor zu typischen Frauenberufen, die schlecht bezahlt sind und geringe Aufstiegschancen bieten. So arbeiten 53 Prozent aller weiblichen Lehrlinge in den Berufen Einzelhandelskauffrau, Friseurin und Bürokauffrau, bei den Burschen hingegen ergreifen nur 23 Prozent die männlichen Traditionsberufe Kraftfahrzeugtechniker, Elektroinstallationstechniker und Tischler.

Um die Arbeitsmarkt-Chancen von Frauen zu verbessern, kündigte PROKOP eine neue Offensive in Form des Pilotprojekts „GESEBO“ (Geschlechtssensible Berufsorientierung) an. Es wird in Zusammenarbeit mit dem NÖ Landesschulrat und der Arbeitsgemeinschaft Berufsorientierung durchgeführt und von Gender Now, der regionalen Koordinationsstelle zur Umsetzung des „Gender Mainstreaming“ in Niederösterreich, schon demnächst an allen niederösterreichischen Hauptschulen gestartet. „Um Frauen am Arbeitsmarkt mehr Chancengleichheit zu eröffnen, können unsere Anstrengungen nicht früh genug beginnen. Wir versuchen daher, schon in der Hauptschule entsprechende Aktivitäten zu setzen und die Berufswahl sowie die damit verbundenen Auswirkungen zu thematisieren“, so Prokop.

Ziele von „GESEBO“ sind: Mädchen und Burschen wird verdeutlicht, welche Folgen die Berufsentscheidung für ihre berufliche und persönliche Entwicklung hat. Die Auswirkungen auf die Lebensplanung werden schauspielerisch erarbeitet, z.B. Einkommens- und Karrieremöglichkeiten, Rollenbilder, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zu diesem Zweck findet ein Berufsorientierungsunterricht in den Schulen statt, der das Lehrpersonal für das Thema „Ungleichheiten am Arbeitsmarkt“ besonders sensibilisiert.

„Nur ein gut durchdachter Maßnahmen-Mix kann für eine nachhaltige Verbesserung der Situation sorgen. Vom Land Niederösterreich werden zur Beseitigung der Lohnungleichheit schon seit langem große Anstrengungen unternommen“, so Prokop. Als konkrete Beispiele führte sie die Projekte „MUT-Mädchen und Technik“, das Mädchen für neue Berufsfelder im technisch-handwerklichen Bereich sensibilsieren soll, „Observatoria“, wo Vorschläge für wirkungsvolle Maßnahmen gegen Lohnungleichheit erarbeitet werden und am 12. März im Rahmen einer Internationalen Fachtagung im St. Pöltner Landhaus die Ergebnisse präsentiert werden, „Meine Zukunft ist OK“, das Mädchen dabei unterstützt, neue, besser bezahlte Berufe in der Industrie zu finden, oder „NOEL“ als neue und richtungweisende Initiative zum Thema „Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Zukunft“ an. In diesem Zusammenhang verwies Prokop auch auf den am 24. April stattfindenden GirlsDay. Dabei handelt es sich um Besuchstage in Industriebetrieben, die dazu beitragen sollen, das Berufswahlspektrum von Mädchen zu erweitern und weibliche Vorbilder („Mentorinnen“) kennen zu lernen.

Nähere Informationen zum Projekt „GESEBO“: Mag. Helene Schiffbänker, Telefon 01/581 75 20-2830, e-mail helene.schiffbaenker@gendernow.at.


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