25.02.2003 | 00:00

Land NÖ rettet eines seiner wertvollsten Naturjuwele

Leckermoos soll wieder „lebendes“ Hochmoor werden

Das Leckermoos, eines der größten und schönsten Hochmoore Niederösterreichs in der Marktgemeinde Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) hat unter zahlreichen Eingriffen der Vergangenheit stark gelitten. Jetzt soll in einem von der Marktgemeinde getragenen und vom Land und der Europäischen Union finanzierten Projekt bis zum Jahr 2006 wieder ein „lebendes“ Hochmoor entstehen. „Hochmoore sind Archive unserer Landschaft“, so Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi. „Ihre Torfkörper sind Anhäufungen von konservierten Pflanzenresten und damit Zeugen der spät- und nacheiszeitlichen Klima- und Vegetationsgeschichte. Doch nur ganz wenige Hochmoore sind auch tatsächlich noch unberührte Natur. Torfstiche, Entwässerungsgräben, Aufforstungen, Nährstoffeinträge und vieles mehr haben den sensiblen Ökosystemen stark zugesetzt und sie vielerorts völlig vernichtet. Auch das Leckermoos ist von dieser Entwicklung nicht völlig verschont geblieben. Schwerwiegende Eingriffe erfolgten in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Anlage von Entwässerungsgräben, dem kleinflächigen Abbau von Torf sowie mit Aufforstungen“, meinte Onodi.

Soll das Naturjuwel weiterhin Lebensraum von seltenen Libellen und gefährdeten Schmetterlingen sein und eine Attraktion für Besucher darstellen, dann müssen dringend Maßnahmen gesetzt werden. Die Marktgemeinde Göstling hat deshalb unter fachlicher Anleitung der Schutzgebietsverwaltung „Wildnisgebiet Dürrenstein“ ein Renaturierungsprogramm für das Naturschutzgebiet gestartet. Bis zum Jahr 2006 wird der Wasserhaushalt des Moores wieder verbessert, werden Fichtenforste den Niedermoor- und Feuchtwiesen weichen und Besuchereinrichtungen wie etwa ein Moorlehrpfad geschaffen.

„Als Naturschutzreferentin sehe ich in dem Projekt einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer Natur im Sinne der niederösterreichischen Naturschutzpolitik, die bestrebt ist, Naturschutzinteressen und lokale Bedürfnisse zu verbinden sowie ursprüngliche Landschaften auch für künftige Generationen zu bewahren“, meinte Onodi abschließend.


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