28.01.2003 | 00:00

NÖ Frauen: Wünsche an den Arbeitsmarkt

Neue Studie belegt Mangel an Jobs

Was wollen die niederösterreichischen Arbeitnehmerinnen? Um das herauszufinden, beauftragte die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) das Meinungsforschungsinstitut SORA im vergangenen Jahr, die großangelegte Studie „Frau und Arbeit in Niederösterreich“ durchzuführen. Befragt wurden Frauen unter 25 Jahren, berufstätige Mütter und Wiedereinsteigerinnen zwischen 25 und 40 Jahren sowie Arbeitnehmerinnen über 40 Jahre.

Die Ergebnisse sind wenig überraschend: Je nach Alter, Bildung und Lebenssituation haben Frauen unterschiedliche Erwartungen an ihr Berufsleben. So zählen für junge Frauen ohne Kinder Weiterbildung und Beruf wesentlich mehr als für jene mit kleinen Kindern. Der „große Schnitt“ erfolgt zwischen dem 25. und dem 40. Lebensjahr. Der Beruf bleibt zu Gunsten der Familie auf der Strecke. Erst ab 41 Jahren steigt das Interesse am Berufsleben wieder. Leicht wird es den weiblichen Arbeitnehmern jedoch nicht gemacht: Beklagt werden von Frauen bis Mitte 40 fehlende Teil- und Vollzeitarbeitsplätze sowie zu wenig Ausbildungsmöglichkeiten.

Pflichtschulabsolventinnen und Frauen mit abgeschlossener Lehre würden gerne ganztags arbeiten. Für die Altersgruppe zwischen 46 und 55 Jahren gibt es generell zu wenig geeignete Arbeitsplätze. Ein großes Problem ist nach wie vor die Einkommensschere. Das mittlere Einkommen von Frauen beläuft sich auf 1.181 Euro, jenes von Männern auf 1.788 Euro. Männer verdienen also um 34 Prozent mehr. Die Folge: Knapp 60 Prozent der berufstätigen Frauen könnten mit ihrem Einkommen nur schlecht einen eigenen Haushalt finanzieren.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch auf Grund zu wenig geeigneter und finanzierbarer Kinderbetreuungsmöglichkeiten schlecht realisierbar. Eines haben Männer und Frauen allerdings gemeinsam: Sie wünschen sich eine kürzere Wochenarbeitszeit. Dieser Wunsch ist unabhängig von Alter, Familienstand und Ausbildung.

„Wir wollen eine unserer größten Zielgruppen noch besser vertreten als bisher“, begründet AKNÖ-Direktor Mag. Helmut Guth die Studie. Ein Gebot der Stunde bleibe daher die Forderung nach einer besseren Entlohnung für Frauen. Auch der Ausbau von guten Kinderbetreuungseinrichtungen und flexiblere Öffnungszeiten seien der Arbeiterkammer ein wichtiges Anliegen.

Die Ergebnisse der Studie werden in den kommenden Wochen in fünf Bezirksstellen der Arbeiterkammer mit Politikern und Vertretern aus Arbeit und Wirtschaft diskutiert.

Nähere Informationen: AKNÖ, Telefon 01/588 83-1254.


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