20.01.2003 | 00:00

„Keine Region in Europa auf EU-Erweiterung so gut vorbereitet“

LH Pröll bei Verkaufstagung der NÖ Versicherung

Für eine Standortbestimmung des Bundeslandes nutzte am vergangenen Freitag Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll ein Referat bei der Verkaufstagung 2003 der NÖ Versicherung auf Schloss Grafenegg. Niederösterreich befinde sich angesichts der in 500 Tagen um zehn Länder größeren EU in der spannendsten Zeit seiner wirtschaftlichen Entwicklung seit 1945. „Wer sich fürchtet, ist schon gestorben“, so Pröll. Die Chancen für die Entwicklung Niederösterreichs in der neuen europäischen Perspektive sei enorm hoch.

Keine Region in Europa sei auf die Erweiterung so gut vorbereitet wie Niederösterreich, so der Landeshauptmann weiter. Ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent und 5.700 Betriebsneugründungen in Niederösterreich im Jahr 2002 zeigten, was in den letzten Jahren gelungen sei. Niederösterreich sei heute ein Begriff und dank der durch die eigenständige Landes-Außenpolitik gewonnenen internationalen Partnerschaften stark genug, eigene Interessen durchzusetzen. Die NÖ Volkswirtschaft könne einen neuen Markt von vier Millionen Menschen gewinnen, wenn sie diesen gut bearbeite.

Beim Ziel, Erweiterungsgewinner Nummer eins zu werden, gehe es jetzt darum, die richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt zu setzen. Die am 22. Jänner in Frankfurt beginnende Werbeinitiative soll dem Wirtschaftsstandort Deutschland in Scharen davonlaufenden Unternehmern als Entscheidungshilfe für eine Investition in Niederösterreich dienen. Das verlängerte Fitness-Programm forciere Infrastruktureinrichtungen bei Verkehr und Kommunikation. So sollen in einer Breitbandtechnologieoffensive geschaffene Datenautobahnen ganz Niederösterreich überziehen, um gegenüber den neuen EU-Mitgliedern die Nase vorn zu haben. Die Gewerbeparks im Wald- und im Weinviertel sollen den jenseits der Grenze bereits prosperierenden Regionen wie Bratislava entgegengestellt werden. Mittlerweile würden mehr Niederösterreicher aus Marchegg in Bratislava arbeiten als umgekehrt, so Pröll.

Zusammenfassend betonte der Landeshauptmann, dass die Perspektive EU-Erweiterung große Chancen für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung Niederösterreichs biete, zudem mobilisiere erst der Konkurrenzdruck Reserven. Im Vorjahr seien in Niederösterreich 38.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, aber auch 43.000 neue geschaffen worden. Entscheidend sei, dass unter dem Strich eine positive Bilanz stehe. In der Europa-Diskussion seien zwar die einzelnen Aspekte wie Landwirtschaft, Sicherheit, Finanzen und Außenpolitik wichtig, über allem stehe aber das Friedensziel „nie mehr wieder“. Ihm sei lieber, einen Teil des Erwirtschafteten zu investieren, um so das, was man habe, auch für die nächsten Generationen zu sichern.


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