29.12.2003 | 10:14

Vorrangig empfohle Maßnahme der NÖ Hochwasserplattform

Plank: Kamp-Hochwasserprognosesystem wird ab 2004 realisiert

Das Hochwasserprognosesystem für den Kamp wird nach Angaben von Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank ab 2004 in Angriff genommen und bis Ende 2005 mit Unterstützung der Technischen Universität Wien realisiert. Die Umsetzung des neuen Systems durch das Land erfolgt in Kooperation mit dem niederösterreichischen Energieversorger EVN.

Die von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eingerichtete Hochwasserplattform hat nach eingehender Analyse des Katastrophenhochwassers von August 2002 am 25. November 2003 ihren Endbericht vorgelegt. Als vorrangige Maßnahme wurde empfohlen, für den Kampfluss ein Prognosesystem zu entwickeln, das bei kritischen Wettersituationen eine Frühwarnung der Bevölkerung bereits einen Tag vor dem Eintreten eines Hochwassers ermöglicht.

Wegen der geringen Ausdehnung des Einzugsgebietes und des raschen Hochwasserabflusses sind konventionelle Hochwasserprognosesysteme für den Kamp nur bedingt einsetzbar: Auf Basis gemessener Niederschläge und Abflüsse wären nur relativ kurze Prognosezeiträume von 3 Stunden im oberen und 6 Stunden im unteren Kamptal erzielbar.

Eine von der Technischen Universität Wien und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik im Auftrag des Landes erstellte Machbarkeitsstudie beschreibt die wesentlichen Anforderungen an ein effizientes Frühwarnsystem: In Ergänzung zu den gemessenen Niederschlägen sollen in die Hochwasserberechnung auch mathematisch exakt formulierte Niederschlagsprognosen einfließen. Es handelt sich dabei um Rasterdaten, welche die räumliche und zeitliche Verteilung der erwarteten Niederschläge innerhalb des Kampeinzugsgebietes zahlenmäßig beschreiben und sich damit deutlich von üblichen allgemein gehaltenen Wettervorhersagen (z. B.: „Morgen starke Niederschläge im nördlichen Niederösterreich ...“) unterscheiden.

Gleichzeitig mit der Entwicklung der wissenschaftlichen Prognosesoftware wird auch die Wasserstandsnachrichtenzentrale der Abteilung Hydrologie in St. Pölten ausgebaut. Die hier automatisiert berechneten Hochwasserprognosen werden nach Prüfung durch Experten des Landes an die Einsatzorganisationen weitergeleitet und im Internet veröffentlicht. Über eine Datenbankverbindung zwischen der EVN und der Nachrichtenzentrale in St. Pölten wird sichergestellt, dass auch der Betrieb der drei Speicherkraftwerke in die Berechnung der Hochwasserprognosen Eingang findet.


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