Vielen wird noch der heiße Sommer dieses Jahres mit seinen häufigen Ozonepisoden ein Begriff sein. Aber nicht nur das Ozon hatte heuer Saison, sondern auch die Belastung mit Feinstaub, dem sogenannten PM10, war heuer ein Thema. PM10 steht für „Particular Matter“ und benennt damit Feinstäube mit Körnchengrößen kleiner als 10 Mikrometer (zur Erklärung: Ein Mikrometer ist ein tausendstel Millimeter). Dieser Staub ist zum Teil bereits lungengängig und damit medizinisch kritischer als größere Staubpartikel, die in der Nase und im Rachen zurückgehalten werden. Seit 2001 gilt der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft als Tagesmittelwert, wobei dieser Grenzwert bis zu 35 Mal pro Jahr überschritten werden darf.

Höhere Konzentrationen des PM10-Feinstaubes waren besonders in den ersten vier Monaten dieses Jahres zu beobachten. In dieser Zeit wurde der Grenzwert für die PM10-Konzentrationen an allen Messstationen überschritten. Im weiteren Jahresverlauf traten Überschreitungen wieder seltener auf. Auch im November wurden großflächig auftretende Feinstäube beobachtet. Die Ursachen für diese Konzentrationen sind noch nicht restlos geklärt, aber es dürfte sich um das unglückliche Zusammenwirken von PM10-Emissionen lokaler Verursacher und Ferntransport von Feinstäuben bei ungünstigen, austauscharmen Wetterverhältnissen gehandelt haben. Zu den lokalen Verursachern sind der Verkehr mit seinen Abgasemissionen – besonders die der dieselbetriebenen Fahrzeuge – und der Straßen- und Reifenabrieb zu zählen. Aber auch der Hausbrand ist ein nicht zu unterschätzender Lieferant von PM10-Stäuben. Eine endgültige Beurteilung der PM10-Immissionen ist aber erst 2004 möglich.

Dem „PM10-reichen“ Jahresbeginn stand der Jahrhundertsommer mit seiner Ozonbelastung um nichts nach. An zwei Tagen davon wurde sogar der Grenzwert der Alarmschwelle kurzzeitig überschritten.

Die Belastung durch Schwefeldioxid war nicht besonders hoch: Kleinere Belastungsspitzen, die im Jänner und Februar an vielen Messstellen zu beobachten waren, zeigen aber, dass es offenbar doch noch Schwefeldioxidimporte aus den ehemaligen Ostblockländern gibt.

Wenn die Lufttemperatur sinkt, steigt der Energieverbrauch für die Heizung, die Schadstoffemissionen und in weiterer Folge auch die Immissionen. Ein kalter Winter lässt also nicht nur die Heizkosten, sondern auch die Belastungen an Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und - regional unterschiedlich - Staub ansteigen. Auch im Winterhalbjahr ist das niederösterreichische Luftgüte-Messnetz mit über 30 Messstellen rund um die Uhr in Betrieb. Aktuelle Messdaten liefern die Internetseiten des Landes Niederösterreich unter www.noe.gv.at oder der telefonische Luftgüteinformationsdienst. Diesen erreicht man durch Anwahl jeder Bezirkshauptmannschaft in Niederösterreich, also der Vorwahl und 9025, oder der Landesregierung in St. Pölten mit 02742/9005. Nach Durchwahl zur Nebenstelle 11000 erhält man aktuelle Messdaten von Ozon, Schwefeldioxid oder Stickstoffdioxid.


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