24.11.2003 | 13:41

Tagung Landwirtschaft und Wasser in Großrußbach

Plank: Für Verbesserung des Wasserhaushalts im Weinviertel notwendig

Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserhaushalts im Weinviertel standen heute im Mittelpunkt der Euregio-Fachtagung „Landwirtschaft und Wasser“ in Großrußbach, an der Experten aus Niederösterreich, Südmähren und der Slowakei teilnahmen. Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank wies in seinem Diskussionsbeitrag darauf hin, dass für diese Verbesserung die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Nachbarländern unumgänglich sei. Vor allem in den niederschlagsarmen Gebieten des Weinviertels sei eine gemeinsame Vorgangsweise notwendig, die Euregio Weinviertel-Südmähren-Slowakei biete sich als ideale Plattform dafür an.

Die Ausdehnung der Ackerflächen und der Verlust von Landschaftsstrukturen hat die Hochwasser- und Erosionsgefahr im Weinviertel erhöht. Es müssen daher wasserbauliche Maßnahmen ebenso gesetzt werden wie flächenbezogene. Zu den wasserbaulichen Maßnahmen zählen die Freihaltung von Überflutungsräumen, die Schaffung von Retentionsräumen (wie dies z.B. bei Rußbach und Stempfelbach geschieht), die Gerinneumgestaltung nach gewässerökologischen Leitbildern sowie die Förderung einer gewässertypischen Entwicklung. Flächenbezogene Maßnahmen beinhalten vor allem Voll- und Teilbegrünung, erosions- und abflusshemmende Bodenbearbeitung, Neueinteilung ungünstig ausgerichteter Grundstücke für Konturnutzung, Terrassierung sowie die Anlage von abflusshemmenden Strukturen.

Plank wies darauf hin, dass das Weinviertel in früheren Zeiten durchaus ein Wasserviertel war, mit zahlreichen Teichanlagen, die für die Fischzucht und die Produktion von Eis genutzt wurden. Während der Blüte der Teichwirtschaft übertraf die Teichfläche sogar jene des Waldviertels. Geändert hat sich das wasserreiche Bild ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als feuchte Böden und Wiesen trockengelegt und Flüsse begradigt wurden, um die Voraussetzungen für die Lebensmittelproduktion und den Hochwasserschutz zu verbessern. „Heute gehen die Intentionen in die Richtung, Hochwasserschutz für Siedlungsgebiete herzustellen, gleichzeitig damit aber auch die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers zu verbessern. Die Entwicklung geht hin zu naturnahen Fließgewässern“, so Plank.


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