21.10.2003 | 15:31

Onodi und Schabl zu Herz-Kreislauferkrankungen

Bis 2010 Mortalität bei unter 65-jährigen um 20 Prozent senken

Man habe die einzelnen Gesundheitsziele für Niederösterreich mit Experten formuliert und wolle jetzt erreichen, dass diese auch umgesetzt werden, sagte heute, Dienstag, Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi in St. Pölten bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Landesrat Emil Schabl und Primar Dr. Harald Mayr zum Thema „Herzvorsorge“.

Bei den Projekten „Gesunde Gemeinde“ oder „Bewegte Klasse“, aber auch bei den Versuchen in der Kommune Loosdorf, kollektiv abzunehmen, habe die Bevölkerung schon bisher viel Interesse gezeigt. Jetzt sollen Expertengruppen beraten, wie man noch mehr Vorsorge für die eigene Gesundheit aufwenden könne. Das Bewusstsein, mehr gegen Herz- und Kreislauf-Erkrankungen machen zu können, müsse steigen, man müsse die Menschen informieren, beraten und zum Mitmachen auffordern. Daher wurden jetzt Arbeitsgruppen gebildet, mit dem Ziel, bis 2010 die Mortalität von Herz- und Kreislauferkrankungen bei den unter 65-jährigen um 20 Prozent zu senken, argumentierte Onodi.

Die Situation ist nämlich unverändert ernst, obwohl laufend neue Einrichtungen zur Verbesserung der Gesundheit geschaffen wurden. Jährlich gehen nur rund 47.000 Niederösterreicher zu einer Vorsorgeuntersuchung, das sind etwas mehr als vier Prozent der Wohnbevölkerung im Alter von 20 Jahren und darüber. An Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, darunter auch Hirngefäßerkrankungen und Schlaganfälle, der häufigsten Todesursache, sterben in Niederösterreich jährlich rund 8.900 Menschen. Rund 44.200 Niederösterreicher leiden an einer solchen Erkrankung derart schwer, dass sie zumindest einmal im Jahr ein Krankenhaus aufsuchen müssen. „53 Prozent sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, betonte auch Landesrat Emil Schabl. Dafür gebe es mannigfaltige Ursachen, etwa das Rauchen, so dass jetzt eine Nichtraucherkampagne gestartet werde. Dazu kämen noch weitere Gründe wie der wirtschaftliche Druck am Arbeitsplatz. „Mit den Krankenhäusern St. Pölten, Krems, Mistelbach und Wiener Neustadt sind wir aber in vielen Bereichen autark geworden, gerade in St. Pölten mit der Herzchirurgie“, äußerte sich Schabl positiv über die neuen Möglichkeiten, den Patienten zu helfen.

Allerdings ist Schnelligkeit oberstes Gebot, besonders bei der Todesursache Nr. 1, dem Herzinfarkt: „Kommt der Patient innerhalb von sechs Stunden zum Arzt oder in das Krankenhaus, kann eine erfolgversprechende Therapie begonnen werden“, meinte Primar Dr. Harald Mayr, einer der führenden Kardiologen Niederösterreichs. Auch das Öffnen eines Gefäßes mittels Ballon kann während der ersten Stunden das Ergebnis verbessern. Diese Therapie wird in den kardiologischen Behandlungszentren bzw. in den Schwerpunktspitälern angeboten. Um dieses Angebot auch auf die Nacht bzw. die Wochenenden auszudehnen, baue man derzeit ein Zentrum in St. Pölten.


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