08.10.2003 | 12:49

Erste Präsentation der NÖ Jugendstudie 2003

Mikl-Leitner: Keine Politik an den Bedürfnissen der Jugend vorbei

Es dürfe keine Politik an den Bedürfnissen der Jugend vorbei geben, sagte Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner heute bei der Präsentation des ersten Teils der NÖ Jugendstudie 2003 in der TOPZ-Jugendinfostelle in St. Pölten. Die im Sommer unter knapp 2.000 Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren durchgeführte Befragung beweise, dass die heutige Jugend weit sensibler und verantwortungsbewusster sei als ihr gemeinhin zugetraut werde.

Zum ersten stellten die Jugendlichen ihren Eltern ein äußerst positives Zeugnis aus: 80 Prozent attestieren, dass sich ihre Eltern im Leben gut auskennen, über 70 Prozent wollen ihre eigenen Kinder ähnlich erziehen. Konfliktpotenziale gibt es am ehesten in den Bereichen Ordnung halten und Mithilfe im Haushalt. Mikl-Leitner schließt daraus, dass Jugendliche tatsächlich Vorbilder bzw. Orientierung brauchen und der Generationenkonflikt nur „herbeigeredet“ sei.

Zum zweiten dokumentiere die Studie eine veränderte Prioritätensetzung in der familiären Bedürfnispyramide: Höchste Priorität hat heute, verlässliche Freunde zu haben. An zweiter Stelle rangiert der Wunsch nach finanzieller und ideeller Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. So ist der größte Teil der Mädchen nicht mehr bereit, für eine Partnerschaft die berufliche Eigenständigkeit zu opfern. Der Wunsch nach einer eigenen Familie mit Kindern wird auf einen deutlich späteren Zeitpunkt verschoben. „Wir müssen also verstärkt flexible Kinderbetreuungseinrichtungen schaffen, damit Ja zur Familie gesagt werden kann, und Lebensmodelle anbieten, bei denen Kinder und Beruf kein Gegensatz sind“, so Mikl-Leitner.

Der dritte Punkt, den die Landesrätin hervorhob, betrifft das berufliche Umfeld: Der Beruf werde heute als wichtiger Faktor für die Lebenszufriedenheit gesehen: 83 Prozent der Mädchen bzw. 75 Prozent der Burschen wollen einen Beruf, mit dem sie sich identifizieren können. In diesem Zusammenhang forderte Mikl-Leitner die Einführung einer Begabungsdiagnose und eine Reform der Berufsausbildung bzw. -information, die sich weniger an der Minimierung von Schwächen als an der Stärkung von Stärken und der Förderung von Begabungen orientiere.

Nähere Informationen und die Studie gibt es beim NÖ Jugendreferat unter der Telefonnummer 02742/9005-13267 bzw. per e-mail unter jugendreferat@noel.gv.at.


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