17.09.2003 | 10:43

Mangelware Facharbeiter

Enquete beleuchtete Ausbildungssysteme

Österreichs Lehrlinge können sich auch international sehen lassen: Bei der Berufsweltmeisterschaft heuer in St. Gallen belegten sie den dritten Platz. Trotzdem sinkt die Zahl der Lehrlinge, der Lehrstellen und auch jene der Betriebe, die Lehrlinge ausbilden. Derzeit gibt es rund 250 Lehrberufe, 170 davon können in Niederösterreich erlernt werden.

Gestern Abend wurde bei einer Enquete in St. Pölten der Frage nachgegangen, ob wir ein „Volk der Kopfarbeiter“ werden und ob Facharbeiter Mangelware sind.

Über den Stellenwert der Lehre diskutierten unter anderem Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop, Arbeiterkammer Niederösterreich-Präsident Josef Staudinger und Mag. Karl Fakler, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Niederösterreich.

„Laut einer WIFO-Studie braucht Niederösterreich bis 2007 rund 21.000 Arbeitskräfte mehr. Das trifft vor allem den Gesundheits- und Pflegebereich, den Handel sowie Dienstleistungs- und Verkaufsberufe“, erläuterte Prokop. Zudem gehe es darum, den beruflichen Einstieg und Existenzgründungen zu erleichtern. Prokop: „Voraussetzung ist allerdings die konjunkturelle Entwicklung, die sich wieder stabilisieren wird.“ Niederösterreich habe viele erfolgreiche Initiativen wie das Lehrlingsauffang-Netz ins Leben gerufen.

Josef Staudinger betonte, dass sich die Kategorie „Kopfarbeiter“ und „Lehrlinge“ ergänzen müssten. Zu diesem Zweck sollten Ausbildungsverbünde geschlossen werden. Die Lehrlings-Ausbildung sollte zusätzlich verbessert werden, um mehr Spektrum in der Berufsauswahl zu ermöglichen.

In Niederösterreich sind über 93.000 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahre alt. Jährlich entscheiden sich rund 5.400 für eine Lehre; insgesamt gibt es derzeit fast 19.000 Lehrlinge.


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