16.09.2003 | 11:27

Die Ozonbelastungen im Rückblick

Hohe Ozonwerte, aber nicht die höchsten Einzelwerte

Der tropische Sommer ist vorbei, die Temperaturen sind wieder der Jahreszeit angepasst. Besondere Werte sind bis zum Ende der Ozonsaison am 30. September kaum zu erwarten.

Mit 1. Juli 2003 trat die wegen der EU-Richtlinien notwendig gewordene Novellierung des Ozongesetzes in Kraft, die eine massive Verschärfung der Grenzwerte und der Auslösekriterien brachte. Der seit 1992 geltende Grenzwert der Vorwarnstufe von 200 Mikrogramm als Dreistundenmittelwert wurde durch die Informationsschwelle mit der Grenze von 180 Mikrogramm als Einstundenmittelwert ersetzt. Die neue Alarmschwelle von 240 Mikrogramm als Einstundenmittelwert löste die bisherigen Warnstufen 1 und 2 mit 300 bzw. 400 Mikrogramm als Dreistundenmittelwert ab. Eine weitere Verschärfung brachte die Novelle auch dadurch, dass nicht mehr wie früher zwei Messstellen pro Ozonüberwachungsgebiet Überschreitungen zur Auslösung liefern müssen, sondern dass bereits die Überschreitung an einer Messstelle dafür ausreicht und die meteorologischen Bedingungen nicht zu berücksichtigen sind.

Ein kurzer Rückblick zeigt, dass der Sommer 2003 einige Rekorde brachte. So lag das Mittel der Ozonbelastung im Hochsommer bei fast allen Messstellen über jenem der Zeiträume seit 1992. Der August 2003 war etwas höher belastet als der Juli dieses Jahres. Auch der Juni brachte mit einem Mittel von 75 Mikrogramm einen beachtlichen Wert zustande. Im Vorjahr lagen die mittleren Ozonwerte des Hochsommers als Folge der intensiven Niederschläge um rund 10 bis 20 Mikrogramm niedriger als heuer.

Der Sommer 2003 hat zwar hohe Ozonwerte gebracht, jedoch nicht die höchsten Einzelwerte. Den höchsten Einstundenmittelwert lieferte heuer Klosterneuburg mit 263 Mikrogramm Ozon, gefolgt von Stockerau mit 249 Mikrogramm, und das im Juli. Ein wesentlich höherer Wert wurde allerdings Ende Juli 1992 mit 299 Mikrogramm beobachtet, und zwar ebenfalls in Klosterneuburg. Im August 1998 stieg die Ozonbelastung an der Station Wolkersdorf bis 270 Mikrogramm, im August 1992 an der Messstation in Streithofen im Tullnerfeld auf 268 Mikrogramm, jeweils als Einstundenmittelwert. Im Vorjahr wurde in Schwechat eine kurze Ozonspitze von 266 Mikrogramm beobachtet, ein gleich hoher Wert trat in Tulln im Jahr 1992 auf.

Ein Rekord des heurigen Ozonsommers: An allen niederösterreichischen Ozonmessstellen, und das sind nahezu 30, wurde der Grenzwert der Informationsschwelle von 180 Mikrogramm überschritten. Seit 1992 wurde, mit dem neuen Grenzwert zurückgerechnet, keine solche Situation beobachtet, wenn auch das Ozonjahr 1994 nur knapp darunter lag. Spitzenreiter bei den Überschreitungen im Juli und im August 2003 war die Messstelle Schwechat mit insgesamt 33 Überschreitungen, verteilt auf 13 Tage. Höhepunkt der Belastung im heurigen Jahr war das Überschreiten der Alarmschwelle am 21. Juli mit 263 Mikrogramm als Einstundenwert in Klosterneuburg. Auch am 8. August wurde zwar die Alarmschwelle ausgerufen, ausgelöst jedoch durch die Messstelle am Hermannskogel in Wien.

Weitere Auskünfte: Dr. Werner Hann, Telefon 02252/9025-11440.


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