02.09.2003 | 11:42

Der Ozonsommer 2003 war markant

Bei der Messstelle Schwechat 46 „Tropentage“

Mit 1. September, dem Beginn des „meteorologischen Herbstes“, sind auch die Lufttemperaturen wieder auf ein erträgliches Normalmaß zurückgegangen. Gleichzeitig ist auch die Ozonbelastung auf die üblichen Werte abgesunken. Da erwartet werden kann, dass der Höhepunkt der heurigen Ozonsaison überschritten ist, ein kleiner Rückblick auf die vergangenen Monate.

Bereits der Mai zeichnete sich durch hohe Lufttemperaturen aus, wenn auch der Unterschied zu den vergangenen Jahren nicht allzu groß war. Die Daten aller niederösterreichischen Luftgütemessstellen zeigten im Juni höhere Monatsmittelwerte als in den Jahren davor. In St. Pölten betrug der Mittelwert der Lufttemperatur 21,4 Grad Celsius, über 2 Grad mehr als im ebenfalls warmen Juni 2000. Die Messstelle Himberg zeigte im Juni mit 35,5 Grad den höchsten Stundenmittelwert. Der Juli lieferte wiederum durchaus mit vielen Vorjahren vergleichbare Monatsmittelwerte und auch Spitzenwerte der Lufttemperatur. Die höchste Lufttemperatur der niederösterreichischen Messstellen im Juli 2003 wurde in Amstetten mit 36,4 Grad verzeichnet.

Mit Monatsmittelwerten von 18,6 Grad in Annaberg bis 24,7 Grad in Schwechat lagen die Temperaturwerte der NÖ Luftgütemessstellen im August durchwegs über jenen der Vorjahre. Die höchsten Stundenwerte der Lufttemperatur dieses Monats mussten die Bewohner von Schwechat und Himberg mit knapp 38 Grad ertragen, in St. Pölten waren es 35,6 Grad und in Wiener Neustadt 36,2 Grad. Wie heiß dieser Sommer war, zeigt besonders die Statistik der „Tropentage“, das sind jene Tage, an denen die Temperatursäule über 30 Grad kletterte. 46 (!) „Tropentage“ im Juni und August erreichte man an der Luftgütemessstelle Schwechat. Immerhin 36 waren es noch in Bad Vöslau, Gänserndorf, Hainburg, Mistelbach und Stockerau.

Dass so ein extrem heißer Sommer große Einflüsse auf die Ozonbelastung gehabt haben muss, liegt auf der Hand: Seit Inkrafttreten der neuen Grenzwerte des Ozongesetzes am 1. Juli 2003 wurde im Überwachungsgebiet 1 (Wien, Niederösterreich, nördliches und mittleres Burgenland) an 21 Tagen der Grenzwert der Informationsschwelle von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft als Einstundenmittelwert überschritten. Zweimal lag die Ozonbelastung sogar über dem Grenzwert der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm. Bei der Überschreitung der Alarmschwelle am 21. Juli stiegen die Ozonkonzentrationen in Klosterneuburg bis 263 Mikrogramm und in Stockerau bis 249 Mikrogramm.

Am 13. August war die Ozonbelastung so hoch, dass an allen niederösterreichischen Messstellen die Informationsstufe überschritten wurde. Der Schwerpunkt befand sich im Umland Wien, allerdings wurden heuer auch markante Ereignisse im westlichen Teil von Niederösterreich beobachtet. Wären die neuen Grenzwerte schon bei Beginn der Ozonsaison gültig gewesen, wäre die Informationsschwelle an 35 Tagen überschritten worden. Am häufigsten wurde bisher die Informationsschwelle in Schwechat überschritten, nämlich an 13 Tagen, gefolgt von Klosterneuburg mit 12 und Mödling mit 11 Tagen.

Es bleibt zu hoffen, dass der Sommer 2003 bei Lufttemperaturen und Ozonbelastung singulären Charakter hat und die nächsten Sommer wieder die für Mitteleuropa gewohnten Dimensionen bringen. Die Überwachung wird übrigens nicht nur bis zum Ende der Ozonsaison am 30. September, sondern darüber hinaus auch über das gesamte Winterhalbjahr aufrecht erhalten.


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