22.08.2003 | 08:54

„Jahrhundertsommer“ ließ das Ozon in die Höhe schnellen

Erste Zwischenbilanz in Niederösterreich

Strahlend blauer Himmel, Lufttemperaturen wie in Sizilien und neue, strengere Ozongrenzwerte: Dieser Mix ließ in den letzten Wochen den NÖ Ozonwarndienst auf vollen Touren laufen. Pünktlich mit Inkrafttreten des neuen Ozongesetzes am 1. Juli wurde auch der neue Grenzwert für die Informationsschwelle von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft als Einstundenmittelwert gleich an 10 Ozonmessstellen in Niederösterreich überschritten. Dies war aber nur der Beginn einer äußerst markanten Ozonepisode. Ab dem 16. Juli jagte eine Überschreitung der Informationsschwelle die andere. Insgesamt wurden im Zeitraum vom 16. Juli bis 20. August an 18 Tagen Überschreitungen der Informationsschwelle festgestellt. An den restlichen Tagen lag die Ozonbelastung oft nur knapp unterhalb diesem Wert.

Am 21. Juli wurde sogar der Grenzwert der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm Ozon als Einstundenmittelwert an 2 Messstellen in Niederösterreich überschritten. An diesem Tag wurden in Klosterneuburg 263 Mikrogramm und in Stockerau 249 Mikrogramm als Höchstwerte beobachtet. Am 13. August war die Ozonbelastung so groß, dass an allen niederösterreichischen Ozonmessstellen, das sind immerhin 30, der Grenzwert der Informationsschwelle überschritten wurde.

Die neuen Ozongrenzwerte haben zu einer wesentlich größeren Überschreitungshäufigkeit geführt als dies beim alten Grenzwert für die Vorwarnstufe von 200 Mikrogramm Ozon als Dreistundenmittelwert der Fall gewesen wäre. Aber immerhin wäre auch der alte Grenzwert in Mödling an 5 Tagen, in Klosterneuburg und in Schwechat an 4 Tagen und auch an einigen anderen Stationen an 1 bis 2 Tagen überschritten worden. Die alte 1. Warnstufe mit 300 Mikrogramm Ozon als Dreistundenmittelwert wäre allerdings auch diesmal nicht erreicht worden. Wären die neuen Ozongrenzwerte bereits zu Beginn der Ozonsaison, nämlich am 1. April 2003, in Kraft getreten, wäre die Statistik der Tage mit Überschreitungen der Informationsstufe noch um 12 Tage zu erweitern.

Nachdem auch für die letzten Augusttage eher schönes und hochsommerliches Wetter prophezeit wird, könnten noch einige Überschreitungen der Informationsschwelle dazukommen. Da sich der Sommer aber trotzdem langsam seinem Ende zu bewegt, dürften weitere Überschreitungen der Alarmschelle in der heurigen Ozonsaison eher unwahrscheinlich sein. Jedenfalls ist der NÖ Ozonwarndienst nach wie vor voll in Bereitschaft, um die Bevölkerung via Rundfunk und sonstige Informationsdienste rechtzeitig über besondere Ozonereignisse zu informieren. Das „gesetzliche“ Ende der Ozonsaison ist übrigens der 30. September.

Aktuelle Ozondaten stehen im NÖ Luftgüteinformationsdienst und in den Internetseiten des Landes Niederösterreich zur Verfügung. Den NÖ Luftgüteinformationsdienst erreicht man durch Anwahl jeder beliebigen Bezirkshauptmannschaft in Niederösterreich, also der entsprechenden Vorwahl und der Hauptnummer 9025, oder der Landesregierung in St. Pölten mit 02742-9005; nach Durchwahl zur Nebenstelle 11000 erhält man aktuelle Messdaten von Ozon (wahlweise auch von Schwefeldioxid oder Stickstoffdioxid). Bei Anwahl der Nebenstelle 11100 werden nach Eingabe einer niederösterreichischen Postleitzahl Luftschadstoff- und Wetterdaten nahegelegener Luftgütemessstellen verlautbart. Die Nebenstelle 11300 informiert über Wind und Lufttemperaturen. Ebenfalls nicht nur Ozonwerte, sondern auch andere Schadstoffwerte und Wetterdaten mit hohem Aktualisierungsgrad liefern die Internetseiten des Landes Niederösterreich, in die unter www.noe.gv.at/Umwelt/Luft.htm eingestiegen werden kann.


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