18.08.2003 | 08:52

Ein Jahr nach dem verheerenden Hochwasser

LH Pröll: Bisher über 22.600 Schadensfälle bearbeitet

„Wir werden auch weiterhin allen Betroffenen helfen und ihnen finanziell zur Seite stehen“, betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Sonntag in der Sendung „Forum NÖ“, die dem „Jahrhunderthochwasser“ des Vorjahres in Niederösterreich gewidmet war. Bisher seien über 22.600 Schadensfälle bearbeitet und betreut worden, es habe nur 14 Beschwerdefälle gegeben. Neben den privaten und betrieblichen Fällen wurden seither auch enorme Investitionen in die Instandsetzung von Straßen und Brücken, von Einrichtungen in den Gemeinden und von Hochwasserschutzbauten getätigt. Pröll: „Diese Naturkatastrophe hat Niederösterreich zweifellos auf eine harte Probe gestellt.“ Auf der anderen Seite habe dieses Ereignis eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst, wie sie Niederösterreich bisher noch nicht erlebt hat, so der Landeshauptmann.

Derartige Wetterkapriolen können auch künftig nicht ausgeschlossen werden. Jüngstes Beispiel ist der heurige Hitzerekord, der in weiten Teilen Europas u.a. zu großen Ernteeinbußen und zu Wasserknappheit führte. „Diese Ereignisse zeigen einmal mehr die menschlichen Grenzen gegenüber den Kräften der Natur“, meinte Pröll. Hier sei rasche Hilfe gefragt. Gleichzeitig müsse alles Menschenmögliche getan werden, um bei derartigen Katastrophen das menschliche Leid und die Schäden möglichst gering zu halten.

Auf Grundlage der Analyse der Hochwasserkatastrophe des Vorjahres wurde deshalb auch ein ganzes Paket an kurz- und mittelfristigen Maßnahmen ausgearbeitet. Dazu gehören die Verbesserung des Hochwasserschutzes in den Gemeinden ebenso wie bessere Überflutungsräume, die Rückwidmung von Bauland und die Überarbeitung von Alarmierungsplänen. Das soll auch mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgen. Für Univ.Prof. Dr. Werner Biffl, Mitglied einer Expertengruppe, gibt es bei solch extremen Vorkommnissen zwar keinen absoluten Schutz, aber dennoch Möglichkeiten, das Gefahrenpotenzial zu minimieren. In dem etwa zusätzlich flächendeckende Hochwasser-Prognosesysteme entwickelt, Managementpläne erstellt und Flutwarnsysteme optimiert werden.

„Außerdem“, so Landeshauptmann Pröll, „muss bei derartigen Ereignissen jederzeit auch eine optimale Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen und Behörden gewährleistet sein“.


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