08.08.2003 | 11:34

LR Plank: Die Hochwasserkatastrophe – ein Jahr danach

Schadenssummen und Maßnahmen

Der für den Katastrophenschutz und seit kurzem auch für den gesamten Wasser-bereich zuständige Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank beziffert in einer Nachlese zur Hochwasserkatastrophe vom August 2002 die uns bis zum heutigen Tag bekannt gegebenen Schäden auf mehr als 700 Millionen Euro. Zusätzlich müssen geleistete Versicherungszahlungen sowie noch immer eintreffende Schadensmeldungen berücksichtigt werden: „In Summe könnte sich nach dem derzeitigen Kenntnisstand daher die Gesamtsachschadenssumme für das Bundesland Niederösterreich im Bereich von knapp 1 Milliarde Euro einpendeln.“

Im Detail können für ausgewählte Bereiche folgende Schadenssummen angegeben werden:

ca. 12 Millionen Euro Schäden an Hochwasserschutzeinrichtungen (Entschädigung: 10,8 Millionen Euro)

ca. 60 Millionen Euro Schäden im Bereich Infrastruktur/Gemeinden, z.B. Brücken, Häuser, Güterwege, Gemeindestraßen, etc. (Entschädigung 30 Millionen Euro)

ca. 10 Millionen Euro Schäden an Einsatzgeräten der Feuerwehren (Entschädigung 8,92 Millionen Euro)

ca. 541,1 Millionen Euro Schäden von Privaten und Betrieben (Entschädigung 178,1 Millionen Euro)

Aus Sicht der Landwirtschaft kann festgehalten werden, dass das August-Hochwasser rund 13.000 bis 14.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche überflutet hat (Gesamtschäden an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen: 22,5 Millionen Euro, zusätzliche Schäden an Steinmauern und Böschungsterrassen in Höhe von 5 Millionen Euro).

Die durch die NÖ Hochwasserplattform gesammelten und aufgearbeiteten Ergebnisse werden, nach Prioritäten gereiht, Schritt um Schritt umgesetzt, so Plank weiter: Ausweisung von relevanten Hochwasserabflussgebieten mit einem Kostenrahmen von ca. 10 Millionen Euro ist auf 5 Jahre angelegt.

Für das Projekt „Wasserstandsnachrichtendienst – Hochwasserprognosen“ ist ein Kostenrahmen von ca. 3,5 Millionen Euro und eine Dauer von 10 Jahren vorgesehen.

Im Abschnitt zwischen Dobra-Sperre und Kamp-Mündung werden bis Ende 2003 Gefahrenzonenpläne und Machbarkeitsstudien für den Hochwasserschutz der Gemeinden ausgearbeitet.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie betreffend Hochwasserprognosemodell am Kamp wurde auch eine erste Beurteilung einer Speicherbewirtschaftung erstellt.

An die Universität für Bodenkultur wurde das österreichweit einzigartige Projekt „Nachhaltige Entwicklung der Kamptal-Flusslandschaft“ vergeben. Es soll interdisziplinär den Ist-Bestand und die unterschiedlichen Nutzungsinteressen analysieren, Ziele einer nachhaltigen, regionalen Entwicklung erarbeiten und einen Managementplan erstellen.

Die optimale Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen und Behörden bei derartigen Ereignissen ist besonders gefragt. „Eine unserer wesentlichen Aufgaben in nächster Zeit wird es sein, die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Einsatzorganisationen, was Krisenvorsorge, Alarmierung und Bewältigung von Krisen anbelangt, permanent zu schulen und modernsten Erkenntnissen anzupassen. Die Sicherheit aller Niederösterreicher hat für mich oberste Priorität“, so Plank abschließend.


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