22.07.2003 | 11:12

Erstmals Ozon-Alarmschwelle in Niederösterreich

Derartig starke Belastungen treten aber selten auf

Während im Westen Österreichs schwere Unwetter Dächer abdeckten und Bäume entwurzelten, stiegen gestern, Montag, im Osten bei brütender Hitze erstmals die Ozonwerte über den Grenzwert der Alarmschwelle. Dieser ist allerdings mit 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft als Einstundenmittelwert deutlich niedriger als die ehemalige Grenze für die Warnstufe 1 mit 300 Mikrogramm als Dreistundenmittelwert. Diese markante Ozonepisode fand bei „klassischen“ Wetterbedingungen statt, also bei strahlendem Himmel, hohen Lufttemperaturen und leichtem Wind aus südöstlicher Richtung. Deshalb lag der Schwerpunkt der Belastungen in Wien sowie im Wiener Umland. In Niederösterreich wurden die höchsten Konzentrationen in Klosterneuburg, Stockerau und Schwechat beobachtet.

Die Ozonbelastung stieg sehr rasch an: Um 13 Uhr wurde wegen des Ozonwertes von 202 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in Wolkersdorf die Informationsschwelle ausgelöst. Bereits eine Stunde später stieg in Klosterneuburg die Konzentration mit 241 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft knapp über den Grenzwert der Alarmschwelle. Der höchste Einstundenmittelwert lag mit 263 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft deutlich über diesem Grenzwert. In Schwechat stieg die Ozonkonzentration während dieses Zeitraums auf bis zu 234 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft. In Wien brachten die Messstellen Lobau und Hermannskogel ähnlich hohe Ozonkonzentrationen.

Am späteren Nachmittag wurde die Ozonwolke mit dem Südostwind nach Nordwesten in Richtung Tullner Becken und Voralpengebiet transportiert. Dies führte um 17 Uhr in Stockerau zu einem Ozonwert von 249 Mikrogramm. Mit einer Konzentration von 200 Mikrogramm um 20 Uhr in St. Pölten fand die Ozonepisode ihr vorläufiges Ende.

Die seit 1990 laufenden Beobachtungen des NÖ Luftgütemessnetzes zeigen, dass derartig starke Belastungen aber selten auftreten. Die bei dieser Ozonperiode aufgetretenen Konzentrationen sind nicht die höchsten, die bisher gemessen wurden. Ende Juli 1992 wurde in Klosterneuburg sogar ein Kurzzeitwert von 316 Mikrogramm Ozon beobachtet. In Schwechat trat im August des Vorjahres eine kurze Ozonspitze von 296 Mikrogramm auf. Allerdings dauerte bisher noch keine Ozonsituation mit einer Überschreitung des Grenzwertes von 240 Mikrogramm länger als zwei Stunden.

Durch das vorausgesagte gewittrige Wetter wird die Situation wieder etwas entspannter werden. Zum Wochenende hin könnte die Ozonbelastung wieder ansteigen, die Meteorologen versprechen nämlich heißes Sommerwetter.


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