06.12.2002 | 00:00

Prokop übergab Pflegepreis 2002

Zwei Niederösterreicherinnen als Preisträger

Der Pflegepreis wurde 2002 zum ersten Mal in seiner fünfjährigen Geschichte an zwei Niederösterreicherinnen vergeben – an Hedwig Fuchs (83), die an der Grenze zur Slowakei in Niederabsdorf lebt, und an Silvia Bigler (38), die an der Grenze zu Oberösterreich zu Hause ist. Getrennt durch 45 Jahre und 200 Kilometer, sind sie durch ihren Einsatz und die liebevolle Pflege eines Familienmitglieds, Willibald Fuchs (46) und Ing. Markus Bigler (41), vereint. Sie erlitten schwerste Verletzungen bei einem Wegunfall und leben in einem Wachkoma.

Die Preisverleihung an Silvia Bigler, die Gattin des Verunfallten, nahm Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop gestern gemeinsam mit Dr. Christoph Lechner von der NÖ Arbeiterkammer und Direktor Johann Kaiser von der AUVA, Landesstelle Wien, im NÖ Landhaus in St. Pölten vor. Um Hedwig Fuchs die lange Anreise von Niederabsdorf nach St. Pölten zu ersparen, wird sie kommenden Montag von Landtagsabgeordnetem Herbert Nowohradsky in Ringelsdorf geehrt.

Ing. Markus Bigler baute gerade den Vertrieb eines deutschen Lackerzeugers in Österreich auf, als er im November 1997 nur fünf Minuten von seinem Wohnort entfernt in St. Valentin einen Verkehrsunfall hatte. Ein Jahr nach seinem Unfall kam Bigler im Wachkoma wieder nach Hause. Er ist in der Pflegestufe 7 eingestuft und völlig auf fremde Hilfe angewiesen. Das Haus musste umgebaut werden.

Der Pflegepreis entstand 1998 auf Initiative der AUVA, steht unter der Patronanz von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und wird von der Arbeiterkammer Niederösterreich unterstützt. Neben einer Urkunde und dem Relief „Sonnenstiege“ von Prof. Horst Aschermann besteht der Preis aus einem vierzehntägigen Erholungsurlaub im AK-Hotel Hirschwang für zwei Personen. In dieser Zeit wird Bigler in einem Rehabzentrum der AUVA betreut.

„Dieser Pflegepreis, der heuer bereits zum fünften Mal vergeben wird, ist eine wunderbare Idee“, sagte Prokop. Es sei großartig, was hier getan werde, aber das alles könne nur im Netz einer Familie geschehen, anders gehe das gar nicht. Man habe mit dem sozialen Netz und den Pflegeeinrichtungen Vieles anzubieten, aber man könnte das ohne die Unterstützung der Familien nicht tun. „80 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen werden von ihren Familien betreut“, meinte Prokop.


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