29.11.2002 | 00:00

Ausbildungsverbesserung für Turnusärzte

Neues Rotationsprinzip zwischen einzelnen Krankenanstalten

In einem Gespräch zwischen Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi und den Vertretern der Kurie der angestellten Ärzte in der NÖ Ärztekammer, Vizepräsident Dr. Franz Stöger und Dr. Karl-Heinz Kaudela, wurde gestern ein Anstoß zur Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten für Turnusärzte in den niederösterreichischen Spitälern gesetzt. Jungmediziner müssen nach Abschluss ihrer universitären Ausbildung einen dreijährigen Turnus in einem Krankenhaus absolvieren. Da nicht jedes Krankenhaus alle Fachabteilungen führt, die für die praktische Ausbildung vorgeschrieben sind, kommt es etwa bei Absolvierung der Fächer Hals-Nasen-Ohren, Kinderheilkunde, Neurologie und Psychiatrie immer wieder zu Engpässen. Ärzte können ihre Ausbildung nicht rechtzeitig absolvieren. „Ein Rotationsmodell innerhalb der fünf bestehenden Gesundheitsregionen soll Abhilfe schaffen“, meinte deshalb Onodi.

Geplant ist, dass sich die Krankenanstalten bei der Frage der Ausbildung verstärkt zusammenschließen. Den Ärzten wird so erleichtert, innerhalb der Gesundheitsregion zwischen den einzelnen Krankenanstalten zu rotieren. Finanziert werden könnte dies über einen eigenen Ausbildungstopf, der beim NÖGUS angesiedelt ist und in den alle Finanziers einzahlen, die schon jetzt die Kosten der Ausbildung tragen. NÖGUS und Ärztekammer könnten dann gemeinsam für eine entsprechende Steuerung sorgen. Die Ausbildungszeiten für die Ärzteschaft könnten verkürzt werden, jede Stelle könnte sofort besetzt und die leidige Frage der Refundierung der Gehälter der Turnusärzte zwischen den einzelnen Krankenanstalten endgültig geregelt werden. Die NÖ Ärztekammer wird eine Kostenberechnung für eine Gesundheitsregion ausarbeiten. Sie wird als Grundlage für ein Musterprojekt in einer Gesundheitsregion dienen.

„Die fundierte und solide Ausbildung unserer Ärzteschaft ist mir wichtig“, sagte Onodi. „Jahrelange Wartezeiten bei der Ausbildung sind für unsere Jungmediziner oftmals entmutigend. Turnusärzte von heute sind die Primarärzte, Hausärzte und Fachärzte von morgen. Das niederösterreichische Gesundheitssystem wird auch in Zukunft gut ausgebildete Ärzte brauchen.“


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