14.11.2002 | 00:00

Onodi: Österreichs Natura 2000-Gebiete weitgehend bestätigt

Positive Ergebnisse nach „Potsdamer Seminar“

Österreichs Natura 2000-Gebiete wurden nun im Rahmen des „2. Kontinentalen Seminars“ in Potsdam überprüft. In diesem Seminar wurden alle Gebietsvorschläge der Mitgliedsländer mit der Europäischen Kommission besprochen, beurteilt und aufeinander abgestimmt. „Die österreichischen Gebietsmeldungen sind dabei weitgehend bestätigt worden, Niederösterreich hat keine wesentlichen Abänderungen der vorgenommenen Nominierung zu erwarten“, zeigt sich Niederösterreichs Naturschutzreferentin Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi mit dem Ergebnis zufrieden.

Drei Tage lang verhandelten Vertreter der Mitgliedsländer mit Vertretern der Europäischen Kommission die Liste aller vorgeschlagenen kontinentalen Natura 2000-Gebiete. Betroffen waren davon Deutschland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, Schweden und Österreich. Dabei hatten die Bundesländer Steiermark, Burgenland, Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich kontinentale Natura 2000-Gebiete vorzuschlagen. Die restlichen Bundesländer sind nur von den bereits ausverhandelten alpinen Natura 2000-Gebieten betroffen. In diesem „biogeografischen Seminar“ haben alle Experten der Mitgliedsländer die Möglichkeit zu prüfen, inwieweit die Maßstäbe der Gebietsnominierung nachvollziehbar und einheitlich umgesetzt wurden. Die Europäische Kommission hinterfragt in diesem Seminar jedoch nicht einzelne Standorte oder Gebietsgrenzen, sondern thematisiert, inwieweit die zu schützenden Lebensräume ausreichend durch genannte Schutzgebiete abgedeckt sind.

Diese Bilanz kann sich für Niederösterreich durchaus sehen lassen: Von 120 zu schützenden Lebensräumen und Arten gab es bei 113 die Meinung, dass für Niederösterreich ausreichende Gebietsnominierungen vorliegen. Lediglich bei vier Lebensräumen und bei zwei Arten gab es Vorbehalte. Dennoch ist die Bilanz für Österreich sehr zufriedenstellend. „Die bestehenden Unklarheiten werden in weiterer Folge in bilateralen Verhandlungen mit der Europäischen Kommission geklärt. Ich rechne dabei mit keinen Änderungen für die niederösterreichische Gebietskulisse. Es sieht so aus, als könnten wir in den kommenden Monaten gemeinsam mit der Europäischen Kommission die endgültigen Festlegungen treffen“, berichtet Dipl.Ing. Wolfgang Suske von der NÖ Naturschutzabteilung, der für das Land Niederösterreich an diesem Seminar teilgenommen hat.

Ähnlich waren die Ergebnisse für Italien, Schweden und Frankreich. Hier gibt es nur geringen Handlungsbedarf bei einigen Lebensräumen und Arten. Sehr kritisch stellte sich jedoch die Situation in Deutschland heraus: Die fachlichen Grundlagen, die von Bundesvertretern und unabhängigen Experten dargelegt wurden, sind von den Bundesländern bei den Gebietsvorschlägen sehr unvollständig berücksichtigt worden. Nahezu bei allen 130 Lebensräumen und Arten gab es Kritik und Nachnominierungsbedarf. „Unser Ziel in Niederösterreich war es, Gebietsvorschläge zu liefern, die einerseits angemessen, andererseits aber auch fachlich nachvollziehbar sind. Das bedeutet, dass wir – wie z.B. Frankreich und Italien – die Gebietsdiskussionen zu einem frühen Zeitpunkt abschließen können. Und das bringt Klarheit für Wirtschaft, Gemeinden und Landbewirtschafter“, so Landeshauptmannstellvertreterin Onodi abschließend.


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