12.11.2002 | 00:00

Biomasseeinsatz im Wohnhausbau wird intensiviert

Wohnbautagung im Landhaus soll Einsatzmöglichkeiten aufzeigen

Das Land Niederösterreich wird laut Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank den Einsatz von Biomasse im großvolumigen Wohnbau intensivieren. Auftakt zu dieser Initiative bildet eine gemeinsam von Agrar Plus, Land Niederösterreich und der Energieverwertungsagentur veranstaltete Fachtagung, die am 19. November ab 9 Uhr im Landtagssitzungssaal des NÖ Landhauses stattfindet. Neben Beispielen aus der Praxis wird die neue landesweite NÖ Bioenergiegesellschaft als Ansprechpartner für Wohnbauträger, Architekten, Baumeister etc. vorgestellt. Diese Gesellschaft versteht sich als Drehscheibe für Bauträger, Contractoren sowie Land- und Forstwirte. Das Netzwerk „Gemeinsame Energie“ wird dabei die wirtschaftliche und technische Qualität der Anlagen garantieren.

„Bisher bestand immer wieder Unsicherheit hinsichtlich der technischen Planung und Umsetzung, der Bau- und Betriebskosten sowie der Anlagenbetreuung. Das neue Netzwerk ist nun Garant für eine optimale Abwicklung der Projekte. Revolutionäre Entwicklungen bei der Technologie der Holzverbrennung und neue Organisationsmodelle haben zu einer Renaissance der Holzheizungen geführt. Neben ökologischen Fördermöglichkeiten sind auch Contractinglösungen und Rohstoffversorgung sichergestellt“, umreißt Plank die künftigen Möglichkeiten in diesem Bereich.

Plank betont, dass das Land seit zwanzig Jahren erfolgreich auf Bioenergie setzt. In Niederösterreich sind mehr als 160 Biomasse-Fernheizwerke in Betrieb. Neben den Fernwärmenetzen werden nun vor allem auch Mikrosysteme wie im Wohnbau ausgebaut. „Der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern wie Holz hat eine Reihe von Vorteilen. Holz ist umweltfreundlich und kommt in ausreichender Menge in Österreich vor. Weiters ist die regionale Wertschöpfung gewährleistet, Geld und Arbeitsplätze bleiben in der Region mit dem positiven Nebenaspekt, dass viele Bauern Energierohstoff zuliefern und sich damit ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften können“, sagt Plank.

Agrar Plus-Geschäftsführer Josef Streißelberger weist darauf hin, dass es in Niederösterreich bereits zahlreiche Referenzanlagen für die erfolgreiche Nutzung von Biomasse im großvolumigen Wohnbau gibt, etwa in Perwarth (27 Wohneinheiten), Gaming (Sozialzentrum), Texing (18 Wohneinheiten), Schrattenbach (10), Kilb (18), Euratsfeld (24) und Gerolding (Volksschule, Gemeindeamt, Kindergarten und 3 Einfamilienhäuser). Das künftige Potenzial sei sehr groß, da jährlich rund 35.000 neue Wohneinheiten in Österreich gebaut werden. „Auch mehr als 7.000 öffentliche Gebäude von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Zuge von Sanierungen als Zukunftsmarkt zu betrachten“, so Streißelberger.


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