04.11.2002 | 00:00

Kaliumjodidtabletten werden in Apotheken kostenlos abgegeben

Wichtiger Schutz bei einer Reaktorkatastrophe

Zum Schutz vor Schilddrüsenkrebs nach Reaktorkatastrophen werden für Kinder und Jugendliche wieder kostenlos Kaliumjodidtabletten zur Verfügung gestellt. Im Zuge des planmäßigen Austausches der Kontingente besteht nun die Möglichkeit, abgelaufene Kaliumjodidtabletten in den Apotheken gegen neue auszutauschen. Weiters werden von Apotheken für Kinder bis zum nicht vollendeten 18. Lebensjahr bei Vorlage einer Geburtsurkunde oder eines Mutter-Kind-Passes kostenlos Kaliumjodidtabletten ausgegeben. Für Kinder in Schulen, Horten und Kindergärten wird die erste Tagesdosis Kaliumjodid vom Aufsichtspersonal bereitgehalten, um die Einnahme der Tabletten nach Aufforderung während der Schul- und Kindergartenzeit zu gewährleisten.

Die Erfahrungen nach Tschernobyl haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche durch massive Freisetzungen von radioaktivem Jod besonders häufig an Schilddrüsenkrebs erkranken. Daher ist die öffentliche Bevorratungsaktion speziell auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet. Nur bei sehr hoher Strahlenbelastung wird auch für Bürger über 18 Jahre die Einnahme empfohlen. Kaliumjodidtabletten sind jedoch keine universell wirksamen „Strahlenschutztabletten“, zusätzliche Maßnahmen wie vorübergehender Aufenthalt in geschlossenen Räumen und Nahrungsmittelkontrolle werden dadurch keineswegs überflüssig. Außerdem dürfen Kaliumjodidtabletten nur auf ausdrückliche Anordnung der Gesundheitsbehörde eingenommen werden. Eine Packung Kaliumjodidtabletten kann für rund drei Euro in jeder Apotheke gekauft werden.

Nähere Informationen: NÖ Zivilschutzverband, 3430 Tulln, Minoritenplatz 1, Telefon 02272/618 20, www.noezsv.at.


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