24.10.2002 | 00:00

Grabungsstätte auf dem Burgberg bei Schwarzenbach

Zwei keltische Bauten wurden errichtet

Am Samstag, 26. Oktober, um 11 Uhr wird Mag. Wolfgang Lobisser vom Interdisziplinären Forschungsinstitut der Universität Wien gemeinsam mit Vertretern der Marktgemeinde Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) bei einem Wandertag, der alle Interessierten vom Rathaus nach Eggenbuch und anschließend zur Ausgrabungsstätte führt, das wieder errichtete Handwerkerhaus und einen Speicher aus der Zeit der Kelten auf dem Burgberg eröffnen. Auch der zweite Teil des Museums im Museumsturm auf der Spitze des Berges, wo unter der Erdoberfläche die größte befestigte Keltensiedlung Österreichs liegt, wird für die Besichtigung freigegeben. Einige Vitrinen werden mit interessanten Funden – Keramik, Eisengegenstände, Knochen – aus den bisherigen Grabungen bestückt.

Von Anfang Juni bis Mitte August führte das Interdisziplinäre Forschungsinstitut der Universität Wien unter der Leitung von Dr. Wolfgang Neugebauer zusammen mit einem internationalen Team eine weitere Grabung auf dem Burgberg bei Schwarzenbach durch. Weitere zahlreiche Funde kamen ans Tageslicht. Neben einer Silbermünze wurde auch ein Teil einer Tüpfelplatte zur Münzenherstellung gefunden, was wiederum die Bedeutung dieser befestigten keltischen Siedlung bestätigt. Zudem wurden mehrere Steinbeile und Pfeilspitzen aus der Steinzeit gefunden, was bedeutet, dass dieser Ort wahrscheinlich mehrere Jahrtausende hindurch ständig besiedelt war. Insgesamt wurde eine Fläche von 900 Quadratmetern freigelegt. Die Grabungen gehen in den nächsten Jahren weiter.

Auf dem bereits untersuchten Gebiet wurde Anfang September mit der Errichtung von keltischen Gebäuden aus der Späteisenzeit, also aus der Zeit knapp vor Christi Geburt, begonnen. Das Handwerkerhaus in Pfostenbauweise und der Speicher, der als Blockbau errichtet wurde, sind bereits fertig. Weitere fünf Bauten, ein Wohnhaus in Schwellen-Ständerbauweise, eine Töpferei, ein Wohngebäude in kombinierter Block- und Schwellen-Ständer-Bauweise, ein Wirtschaftsgebäude und ein Wohnhaus als eine Baustelle mit der Darstellung der Bearbeitungsweise von Holzwerkzeugen, sind geplant.


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