30.08.2002 | 00:00

Bis 2007 20.000 qualifizierte Arbeitskräfte zusätzlich

Gabmann präsentiert WIFO-Studie zu NÖ Fachkräftebedarf

In St.Pölten präsentierten gestern Landesrat Ernest Gabmann und WIFO-Experte Prof. Dkfm. Dr. Ewald Walterskirchen die Ergebnisse einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes im Auftrag des Landes über den künftigen Fachkräftebedarf in Niederösterreich. Gabmann betonte dabei, bedingt durch die internationale Konjunkturschwäche und zuletzt das Hochwasser seien die Konjunkturprognosen zwar zurückgenommen worden, wenn das Konjunkturbarometer aber wieder ansteige, werde das NÖ Wirtschaftswachstum wieder über dem Österreichschnitt liegen.

Niederösterreich habe bereits bisher große Anstrengungen in den Bereichen Infrastrukturausbau, Forschung und Technologie bzw. Aus- und Weiterbildung unternommen. Wenn das WIFO den Bedarf an zusätzlichen qualifizierten Arbeitskräften bis 2007 auf 20.000 schätze, werde das Land sein Qualifizierungs-Programm in der Aus- und Weiterbildung noch forcieren: Bis 2005 werden 53 Millionen Euro in den Ausbau der Donau-Universität investiert und damit die Studienplätze von 1.900 auf 3.000 erhöht. Zusätzlich zu den 13 Fachhochschul-Lehrgängen gibt es ab Herbst drei weitere Lehrgänge und mit Tulln einen weiteren Standort, dazu kommt noch das Angebot der TecNetAcademy. Abschließend appellierte Gabmann an den Bund, Aus- und Weiterbildung nach dem Vorbild Niederösterreichs, das im Bundesländer-Ranking Platz eins einnehme, ebenso offensiv zu betreiben.

Walterskirchen präzisierte, dass Niederösterreich seit 1995 mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 4,0 Prozent pro Jahr und einem durchschnittlichen Beschäftigungszuwachs von 0,8 Prozent pro Jahr an der Spitze der Bundesländer liege. Bis 2007 wird eine Steigerung des Wirtschaftswachstums von 3 Prozent erwartet, die Nachfrage nach Beschäftigten wird bis dahin um 20.000 steigen. In Kombination mit einer Verringerung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter um 7.000 – in den nächsten 30 Jahren soll sich das demographisch bedingte Angebot in Niederösterreich um 200.000 verringern – ergibt das eine Arbeitskräftelücke bis 2007 von 27.000.

Nach benötigten Arbeitsplätzen aufgeschlüsselt, ergibt die Beschäftigungsentwicklung bis 2007 ein Plus von 8.700 Arbeitskräften bei unternehmensnahen Dienstleistungen (2007 sollen 70 Prozent aller Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor liegen), ein Plus von 7.200 im Handel, ein Plus von 4.800 in den Bereichen Gesundheit und Soziales, aber z.B. ein Minus von 3.300 im Bauwesen.

Die Ausbildungskategorien BHS bzw. BHS-Kolleg weisen demnach ein Bedarfs-Plus von 13.300, Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen ein Plus von 8.500, die BMS ein Plus von 8.300 auf. Pflichtschul-Absolventen wird der Arbeitsmarkt bis 2007 hingegen 11.700 weniger benötigen. Bereits 2001 betrug die Arbeitslosenquote bei Pflichtschul-Absolventen 13,6 Prozent, bei Hochschul-Absolventen aber nur 1,5 Prozent.

Insgesamt werde man sich neben der Ausbildung auch vermehrt für WiedereinsteigerInnen und ältere Arbeitnehmer einsetzen müssen. Längerfristig stehe auch ein Zustrom qualifizierter ausländischer Arbeitnehmer zur Diskussion. Wenn Niederösterreich seine Aus- und Weiterbildung forciere, werde es dem Land sicher gelingen, auf der Überholspur zu bleiben, so Walterskirchen abschließend.


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