26.08.2002 | 00:00

Fischer-Deponie in Theresienfeld bei Wiener Neustadt:

Die Räumung hat begonnen und dauert bis Ende 2003

„Jeder Kubikmeter Müll wird genau analysiert“, versprach am Freitag Bezirkshauptmann Dr. Heinz Zimper. Anlass dafür war der Beginn der Räumung dieser Altlast in Theresienfeld bei Wiener Neustadt, wo sich die Deponie östlich des Ortes befindet. Ab heute, Montag, so Zimper, werden rund 150 Lkw-Fuhren pro Tag 25 bis 30 Abfallentsorgungsanlagen anfahren, wobei am Beginn eine neue, rund 3,8 Kilometer lange Baustraße angelegt wurde, die für den Schwerverkehr geeignet ist. Bis Ende 2003 sollen 900.000 Kubikmeter Abfälle geborgen und entsorgt werden. Für die Bergung des kontaminierten Untergrunds und die Rekultivierung sind weitere zwei Jahre veranschlagt. Dann wird auch die Sperrbrunnenanlage abgebaut, die 1989 errichtet wurde. Die Kosten der Räumung werden auf rund 140 Millionen Euro geschätzt und großteils vom Altlastensanierungsfonds getragen. Für den Rest kommt der Bund auf.

VP-Klubobmann Mag. Klaus Schneeberger freute sich, dass die Deponie „mit aller Sorgfalt und Effizienz ausgeräumt“ und dadurch eine enorme Belastung für die Mitbürger vermieden werde. „Wir haben hier – ohne die Frächter – 25 bis 30 Arbeitnehmer beschäftigt“, meinte der Bauleiter der ARGE Räumung Fischer-Deponie, Dipl.Ing. Friedrich Wilhelm Budde. Dipl.Ing. Christian Holzer vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ergänzte, dass jetzt auch für Ersatzvornahmen, wie bei der Fischer-Deponie der Fall, Leistungen beansprucht werden können.

Die Abfälle werden nach chemischer Untersuchung in einem eigenen Labor nach Art und Gefahrenpotenzial sortiert. Die Untersuchung des Abfalls und seine Einstufung nimmt die chemische Aufsicht vor, die von den Bau- und Entsorgungsfirmen unabhängig ist. Ein weiteres Kontrollorgan steht unterstützend zur Seite. Zusätzlich werden die Arbeiten vor Ort durch eine örtliche Bauaufsicht und die bei der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt angesiedelte Projektsteuerung überwacht. Seit Anfang August 2002 wird durch das Bio-Puster-Verfahren schockartig ein Luft-Sauerstoff-Gemisch in den Deponiekörper eingeblasen, wodurch es zu einer Umstellung des anaeroben Milieus auf ein aerobes Klima bzw. zu einer verstärkten Verrottung der organischen Müllbestandteile kommt. Der Müll setzt sich aus Spukstoffen, Baurestmassen, Bodenaushub sowie Haushalts- und Gewerbemüll zusammen. Nur rund 5 Prozent sind tatsächlich gefährlich: Lacke, Lösungs- und Reinigungsmittel sind toxisch und am ehesten, was die Gefahr durch Brände und Explosionen betrifft, noch mit Benzin vergleichbar. Dieser gefährliche Müll wird zu den Entsorgungsbetrieben Simmering geführt.


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