23.08.2002 | 00:00

Hochwasser: Landeskatastrophenstab zog erste Zwischenbilanz

Auch Hunderte Schadenskommissionen sind bereits im Einsatz

Die Hochwasser-Katastrophe in Niederösterreich hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ungeahnten Ausmaßes ausgelöst. Noch nie waren so viele Hilfskräfte im Einsatz. Allein die Feuerwehren stellten rund 47.000 Mitglieder, das Bundesheer an Spitzentagen bis zu 11.000 Mann und das Rote Kreuz weitere 2.500 Angehörige. Dazu kommen Hunderte Mitarbeiter weiterer Verbände wie Bergrettung, Wasserrettung etc. sowie eine Vielzahl freiwilliger Helfer. „Nun ist es wichtig, die Katastrophenstimmung hinter uns zu lassen, die Schäden rasch zu erheben und den Betroffenen umgehendst finanziell zu helfen“, zog heute Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank als Einsatzleiter des Landeskatastrophenstabes eine erste Zwischenbilanz. Obwohl noch keine konkreten Zahlen vorliegen – erste vertretbare Zahlen soll es laut Plank nach dem Wochenende geben –, werden die Schäden laut Grobschätzungen in der Größenordnung von rund 3 Milliarden Euro liegen, der Großteil davon betreffe Private. Die Schäden an der Infrastruktur bezifferte er mit rund 500 Millionen Euro, jene an den Kulturen in der Landwirtschaft mit etwa 15 Millionen Euro. Die Hilfen für die Betroffenen sind auf jeden Fall voll angelaufen, laut Plank sind derzeit Hunderte Schadenskommissionen in den Krisenregionen unterwegs. Bisher seien über 1.300 Schadensmeldungen eingelangt, allein die Hälfte am gestrigen Tag. Die große Zahl der Schadensmeldungen werde in den nächsten Tagen hereinkommen, die Auszahlung der zunächst 20-prozentigen Soforthilfen erfolge dann umgehend.

Eine weitere wichtige Aufgabe werde es nun sein, dieses Hochwasser, das vielerorts auch unterschätzt worden ist und auf Grund seiner Dynamik und Dramatik eine Ausnahmesituation war, zu analysieren. Eine neue Erkenntnis sei zweifellos der rasche Anstieg der Flüsse und die Geschwindigkeit gewesen. „Ein Umstand, der künftig bei Alarmplänen und Maßnahmen, die zu setzen sind, noch stärker als bisher zu berücksichtigen sein wird“, so Plank. Alle Einsatzkräfte hätten bei diesem Hochwasser auf jeden Fall eine hohe Professionalität zu Tage gelegt. Ihnen und allen weiteren Freiwilligen dankte er noch einmal für diese Welle der Hilfsbereitschaft.

Dem heutigen Pressgespräch wohnten auch der NÖ Militärkommandant Johann Culik, der Landesfeuerwehrkommandant Wilfried Weissgärber und der Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Friedrich Eigenschink, bei und zogen erste Bilanz ihrer Einsatzorganisationen. Ihr Grundtenor: „Das Netzwerk hat uns stark gemacht!“


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