23.08.2002 | 00:00

LR Kranzl zu Hochwasser-Hilfestellungen

Schuldnerberatung, Sozialhilfe und psychosoziale Dienste

Nach der schlimmsten Hochwasser-Katastrophe der letzten Jahrzehnte, in der viele Menschen ihr Hab und Gut verloren haben und jetzt vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, präsentierte heute Landesrätin Christa Kranzl in St.Pölten ein erstes Maßnahmenpaket an Hochwasser-Hilfestellungen aus ihrer Ressortzuständigkeit.

Als erste Sofortmaßnahme im Bereich der Schuldnerberatung werden am Montag, 26. August, ab 9 Uhr in den Gemeindeämtern Hainburg, Grafenwörth, Gars am Kamp und Ybbs sowie ab 14 Uhr auch im Gemeindeamt Persenbeug-Gottsdorf mobile Sprechtage der NÖ Schuldnerberatung abgehalten, um die finanzielle Situation und Möglichkeiten zur Stundung laufender Kredite bzw. Erlangung von Geldmitteln zum Wiederaufbau zu erörtern. In diesem Zusammenhang erhob Kranzl auch die Forderung an die Banken und Sparkassen, zumindest die bestehenden Kredite für sechs Monate tilgungsfrei zu halten.

Im Bereich der Sozialhilfe wurde ein Erlass an die Bezirkshauptmannschaften herausgegeben, betroffenen Sozialhilfeempfängern umgehend eine Einmalhilfe zu gewähren, die ohne direkte Gemeindebeteiligung ausbezahlt wird. Daneben wird auch die Möglichkeit nicht rückzahlbarer Darlehen im Subsidiaritätsprinzip erörtert. Kranke oder pflegebedürftige Menschen, die auf Grund des Hochwassers vorübergehend in einem Heim versorgt werden, müssen für die ersten sechs Wochen keinen Selbstbehalt entrichten. Als weitere Hilfestellung für die Betroffenen wird selbstverständlich kostenlose Betreuung durch psychosoziale Dienste angeboten.

Bei den Schulen und Kindergärten liegen zwar Schadensmeldungen aus zahlreichen Gemeinden vor, nach momentanem Stand können aber alle Einrichtungen am 2. September ihren Betrieb aufnehmen, allenfalls in provisorischen Notquartieren wie in Etsdorf-Haitzendorf, wo der Kindergarten in das Pfarramt ausweichen wird. Bei der kommenden Landtagssitzung wird Kranzl einen Antrag einbringen, die Instandsetzung seitens des Schul- und Kindergartenfonds nicht mit 20 Prozent, sondern mit 60 Prozent durch das Land zu unterstützen.

Schließlich vereinbarte Kranzl nach dem Einsatz von 150 Mitgliedern der Wiener Berufsfeuerwehr im Kamptal auch eine weitere Hilfestellung aus der Bundeshauptstadt: In den kommenden drei Wochen werden vom Hygieneteam der Lebensmittelversuchsanstalt Wien 100 Trinkwasserproben völlig kostenlos untersucht.

Abschließend appellierte Kranzl an die Bevölkerung in den vom Hochwasser bedrohten Gebieten, präventive Notpakete mit Sandsäcken, Tauchpumpen, Notstromaggregaten, Scheibtruhen, Schaufeln und wasserdichter Bekleidung zusammenzustellen. Die Anschaffung dieses Notpaketes sollte analog zu Schutzraumbauten steuerlich gefördert werden.

Die Hochwasser-Koordinierungsstelle für alle entsprechenden Anfragen an das Büro von Landesrätin Kranzl erreicht man unter der Telefonnummer 02272/6518811.


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