05.08.2002 | 00:00

Heuer doppelt so viele Hagelschäden wie im Vorjahr

Hagelversicherung bietet neues Paket für Grünland-Bauern

Heuer gibt es in Österreich doppelt so viele Hagelschäden wie im Vorjahr: „Bis jetzt sind bei uns knapp 16.000 Schadensmeldungen eingegangen; dabei wurde der Höhepunkt der Hagelsaison (Juni, Juli, August) erst erreicht“, erklärte kürzlich der Vorstandsdirektor der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger. Die Schäden in der Landwirtschaft betragen bereits über 33 Millionen Euro. Insgesamt sind mehr als 75.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche betroffen. Niederösterreich und Oberösterreich weisen die meisten Schäden auf. Mehrere Tausend Hektar Wintergerste mussten neu angebaut werden. In Niederösterreich wurden zudem Wein- und Obstkulturen, Raps und Mais vernichtet. Auch die Trockenheit, die Getreideausfälle verursachte, machte Österreichs Landwirten zu schaffen.

Da damit zu rechnen ist, dass die Unwetterhäufigkeit steigt, bietet die Hagelversicherung ab September eine neue Grünland-Mehrgefahrenversicherung an. Weinberger: „Die Grünlandwirtschaft hat in Österreich große Bedeutung. Zwei Drittel der Wertschöpfung entfallen auf den tierischen Bereich.“ Die neue Versicherung deckt nicht nur Hagel- und Überschwemmungsschäden ab, sondern ersetzt auch Verluste durch Todesfälle bei weiblichen Rindern und Totgeburten. Auf 100.000 Betrieben werden derzeit etwa 1.000.000 weibliche Rinder gehalten. Pro Jahr sterben etwa 15.000 weibliche Rinder, dazu gibt es 30.000 Totgeburten. Im alpinen Gebiet gibt es rund 120 Almtage, jährlich stürzen rund 1.300 Tiere ab. „Die Versicherung mit der erweiterten Risikovorsorge für die sogenannten „Hörndlbauern“ ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung des ländlichen Raumes“, betont Weinberger.

Auch der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Ing. Rudolf Schwarzböck, empfiehlt eine umfassende Agrarversicherung, wie sie die Hagelversicherung bietet: „Den bäuerlichen Betrieben setzen sowohl Unwetter als auch schärfere agrarpolitische Rahmenbedingungen zu.“ Rund 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen seien Grünland. Der Anteil der tierischen Produktion an der landwirtschaftlichen Endproduktion beträgt mehr als 65 Prozent oder ca. 2,5 Milliarden Euro.

Die Österreichische Hagelversicherung wurde 1946 gegründet. Heute sind 75 Prozent der Ackerflächen Österreichs hagelversichert. Die Versicherungssumme betrug im Vorjahr 1,6 Milliarden Euro.


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