22.07.2002 | 00:00

Göttweiger Grafisches Kabinett wandert in die „Burg“

Donau-Uni erhält dort Institut für Bildwissenschaften

Am Sonntag, 4. August, feiert das Stift Göttweig zwei wichtige kulturelle Anlässe: Zunächst werden drei neue Glocken geweiht, die das Göttweiger Geläute österreichweit zum vielfältigsten und reichhaltigsten machen. Die Feier gilt aber auch dem Abschluss der Renovierungsarbeiten an der mittelalterlichen Burg neben dem Südtor des Stiftes. Dort wurde mit einem Kostenaufwand von rund 1,5 Millionen Euro die mittelalterliche Bausubstanz von Schutt und späteren Einbauten befreit und ein aus Stahl gefertigtes, von Glas umgebenes Stiegenhaus angebaut. Auf einer neu adaptierten Gesamtfläche von 700 Quadratmetern in drei Etagen wird jetzt das Grafische Kabinett des Stiftes unterbracht, mit 30.000 Katalognummern die größte Grafiksammlung nach der Albertina. Auch eine Fachbibliothek mit 20.000 Bänden wird hier aufgestellt. Im Erdgeschoss wird das Büro eingerichtet, in dem der Leiter des Grafischen Kabinetts, Univ. Prof. Dr. Gregor Lechner, und sein Mitarbeiter Mag. Michael Grünwald ihrer wissenschaftlichen Arbeit nachgehen. Die Donau-Universität richtet hier ihr Institut für Bildwissenschaften ein, das der Abteilung für Kulturwissenschaft zugeordnet ist. Dr. Lechner ist nicht nur Leiter des Grafischen Kabinetts, sondern in Personalunion auch Leiter der Abteilung für Kulturwissenschaft sowie des Zentrums für Bildwissenschaften.

Die neue Umgebung des Grafischen Kabinetts ist überaus ansprechend: In den Räumen im Obergeschoss befindet sich eine mittelalterliche Holzdecke, die ebenso wie die Wände mit Ornamenten des 14. Jahrhunderts bemalt sind. Einen Stock tiefer wird auch ein Seminarraum untergebracht. Erstes wissenschaftliches Projekt der Donau-Universität ist die digitale Erfassung der riesigen Grafikbestände. In einer Diathek sind ferner 130.000 Original-Diapositive von Kunstwerken aus aller Welt untergebracht und verfügbar.

Mit der neuerlichen Glockenweihe – erst vor zwei Jahren wurde die 4 Tonnen schwere „Millenniumsglocke“ ins Geläute aufgenommen – werden drei weitere Glocken zum Einsatz gebracht, das Göttweiger Glockenprojekt ist damit fertiggestellt: Zehn Glocken von der Großen G0-Prälatenglocke bis zur kleinsten, 300 Kilo schweren D2-Glocke, ermöglichen computergesteuert Glockengeläute in allen Variationen: Trauergeläute in Moll ebenso wie Hochzeitsgeläute in Dur, „Salve Regina“ oder „Tedeum“. Die drei neuen Glocken, deren größte 1,5 Tonnen schwer ist, wurden wiederum von der Firma Grassmayr gegossen und finden ihren Platz auf dem Südturm unter der großen Prälatenglocke. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 70.000 Euro.

Nähere Auskünfte über die Renovierung und die neuen Glocken erhält man bei Pater Koloman, Telefon 02732/855 81-231.


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