17.07.2002 | 00:00

Bei plötzlich auftretenden Krisensituationen:

Psychosoziales AKUTteam bietet rasche Hilfe

Was macht man, wenn Betroffene und Angehörige nach einem Unfall mit Todesfolge selbst Hilfe brauchen? Seit einem Jahr wird bei plötzlich auftretenden Krisensituationen immer mehr das Psychosoziale AKUTteam gerufen, das niederösterreichweit als interdisziplinäre Plattform aus 40 PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen und Diplom-SozialarbeiterInnen besteht. Diese Plattform versuche dann, als Krisenmanagement jenen zu helfen, die dringend psychologische Hilfe brauchen, zog gestern Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop gemeinsam mit dem Projektleiter Dr. Günther Kienast sowie mit Dr. Ingeborg Haslhofer-Jünnemann und Regina Pinterits als Mitglieder der fachlichen Leitung eine erste Bilanz.

Das Psychosoziale AKUTteam soll und kann bei Unfällen mit Schwerverletzten oder mit Toten, bei Schuld am Tod anderer, bei einem plötzlichen Todesfall, bei einem Selbstmord oder einem Selbstmordversuch, bei Gewaltdelikten oder Mord, bei Elementarereignissen in Anspruch genommen werden. „Die Hilfe in der ersten Schockphase ist sehr entscheidend“, argumentierte Prokop. Vor allem sei es notwendig, „die vorhandenen Ressourcen des Menschen aufzubauen und zu stärken“. Sollte der Betreute einen höheren Bedarf an Unterstützung haben, so wird er durch das AKUTteam bei der Suche nach einer geeigneten Fachkraft unterstützt. Die Hilfe beim Wiedereintritt in das normale Leben sei, so Prokop, fachkompetent, überparteilich, autonom und überkonfessionell. Erreicht werden kann dieses AKUTteam mit Hilfe der Gendarmerie oder Polizei, der Bezirkshauptmannschaften, der Amtsärzte, der Sozial- oder Jugendabteilungen, der MitarbeiterInnen der Sozialpsychologischen Abteilungen der Krankenhäuser, der Notärzte und der MitarbeiterInnen der Rettungsdienste. Ganz wichtig sei das Wissen von dieser Einrichtung, so Prokop. Man sei jedenfalls sehr erfolgreich unterwegs: Seit Juli 2001 wurde das AKUTteam, das mittlerweile schon viele Menschen beim Wiedereintritt in das normale Leben tatkräftig unterstützt hat, bereits in 70 Fällen in Anspruch genommen. Die Hilfe durch die Fachkräfte des Teams, so Prokop, sei im Ausmaß von sechs Stunden kostenlos und werde vom Land Niederösterreich mit rund 140.000 Euro im Jahr 2002 unterstützt.


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