26.06.2002 | 00:00

Deutsch-Wagram: Wasser aus Donau im Marchfeld versickert

LR Plank nimmt Grundwasseranreicherung in Betrieb

Am Freitag, 28. Juni, um 15 Uhr nimmt Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank die Grundwasseranreicherung Stallingerfeld bei Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) in Betrieb. In dieser Anlage wird über den Marchfeldkanal aus der Donau stammendes Wasser versickert, und zwar bis zu 340 Liter pro Sekunde.

Eine wesentliche Aufgabe des Marchfeldkanalsystems ist ein ausgeglichener Grundwasserhaushalt. Damit wird die Wasserversorgung im Marchfeld auf lange Frist gesichert. Die Ursachen der Absenkung des Grundwassers im Marchfeld sind hohe Entnahmen der Kommunen, der Landwirtschaft und der Industrie, aber gleichzeitig nur geringe und schwankende Niederschläge. Die Anreicherung des Grundwassers wird in Zukunft durch gezielte Versickerung von Oberflächenwasser erreicht. Dadurch werden nämlich die durch Entnahmen hervorgerufenen Grundwasserverluste im Trockengebiet des Marchfelds kompensiert. Zudem trägt die Anreicherung dazu bei, die Qualität des Grundwassers zu verbessern. Die nunmehr realisierte, naturnah konzipierte Versickerung ist – gemeinsam mit dem Grundwasserbewirtschaftungsplan – das Resultat mehrjähriger intensiver Vorbereitungen und Versuchsabläufe. Diese Versuchsabläufe stellen in dieser Form Neuland in Österreich dar.

Über drei dezentral angeordnete Anreicherungsanlagen erfolgt eine gezielte Versickerung von Oberflächenwasser, die die Grundwasserdefizite in Zeiten hoher Entnahmen kompensieren soll. Das Wasser des Marchfeldkanals hat eine hervorragende Qualität, so dass einfache und naturnahe Versickerungsverfahren über Becken und Gräben eingesetzt werden können. Der durchlässige Untergrund erlaubt, dass sich das Wasser über die Fläche gut verteilt. Die Qualität des Wassers wird laufend über Online-Stationen überwacht. Eine Vernetzung eigener Stationen am Marchfeldkanal mit einer Messstelle an der Donau ermöglicht eine frühzeitige Warnung, wenn am Strom Unfälle geschehen.


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