25.06.2002 | 16:20

3.800 Paare ließen sich in NÖ im Jahr 2000 scheiden

Prokop: Partnerschaftstraining als Hilfe

Im Jahr 2000 haben sich in Niederösterreich 3.800 Paare scheiden lassen, ein Viertel dieser Ehen hat weniger als fünf Jahre gedauert. Das Land Niederösterreich will nun gegensteuern und bietet ab Herbst ein Partnerschaftstraining an. „Junge Paare, die ihr Leben gemeinsam verbringen wollen, sollen sich der möglichen Konflikte besser bewusst werden und gemeinsam Lösungen finden“, erklärte dazu Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop gestern in St.Pölten.

Jeder Einzelne ist durch seine Herkunftsfamilie geprägt. Im Partnerschaftstraining soll die Gesprächs- und Konfliktkultur verbessert werden. Wichtig ist auch, die unterschiedlichen Denk- und Verhaltensmuster von Mann und Frau zu kennen. Zudem ist das Nähe- und Distanzbedürfnis ein Schwerpunkt. Beim Partnerschaftstraining werden fünf bis zwölf Paare anhand von aktivierenden Methoden wie Paar- und Gruppenarbeit durch erfahrene Paare trainiert. Therapie ist das Training aber keine.

Das Partnerschaftstraining wird unter anderem vom NÖ Hilfswerk, dem Katholischen Familienwerk, dem Bildungshaus Stift Zwettl und den Volkshochschulen Tulln und Krems durchgeführt. Für jede Seminareinheit werden 15 Euro pro Person verrechnet. Liegt das Nettohaushaltseinkommen eines Paares unter 1.100 Euro netto monatlich, übernimmt das NÖ Familienreferat die Kosten. Nähere Informationen unter www.partnerschaftstraining.at

Landeshauptmannstellvertreterin Prokop stellte in diesem Zusammenhang auch die neue Broschüre des NÖ Familienreferates „Damit die Liebe wachsen kann“ vor, die jedes Paar am Standesamt erhält. Anhand praktischer Beispiele werden Anregungen gegeben, wie Partnerschaften Bestand haben können.

Was ist nun für eine Partnerschaft besonders wichtig? Das listet die neue Familienstudie von Dr. Erich Brunmayr auf, die ebenfalls gestern präsentiert wurde. Befragt wurden 600 Menschen zwischen 20 und 40 Jahren. So gaben 43 Prozent der Befragten an, dass Ehrlichkeit und Vertrauen besonders wichtig sind. Auch das Eingehen auf den Partner und seine Bedürfnisse wird hervorgehoben. Die Untersuchung ergab, dass zufriedene Paare gemeinsame Hobbys betreiben, oft zusammen essen, viele Gespräche führen und auch der Zärtlichkeit Zeit widmen. „Gemeinsamkeit belebt die Partnerschaft“, attestiert Brunmayr. Belastend für eine Partnerschaft sind der Mangel an Treue, zu wenig gegenseitiger Respekt und zuwenig Zeit für Zweisamkeit.

Nähere Informationen: NÖ Familienreferat, Mag. Peter Pitzinger, Telefon 02742/9005-13282.


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