12.06.2002 | 00:00

Schwarzenbach: Keltisches Erlebnisdorf als 2. Ausbaustufe

Regionalförderungsprojekt für Rekonstruktionen bewilligt

Für das Regionalförderungsprojekt „Keltisches Erlebnisdorf, 2. Ausbaustufe“ in der Marktgemeinde Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) wurde kürzlich von der NÖ Landesregierung ein Zuschuss von 134.750 Euro beschlossen. Dazu kommen noch EU-Fördermittel aus dem EFRE-Fonds von ebenfalls 134.750 Euro. Die Marktgemeinde Schwarzenbach gibt Eigenmittel von 269.500 Euro, so dass für die 2. Ausbaustufe insgesamt 539.000 Euro zur Verfügung stehen.

Auf dem Burgberg in Schwarzenbach nahe der Grenze zum Burgenland soll ein authentisches Keltendorf entstehen. Das Kernangebot umfasst ein Keltendorf, ein späteisenzeitliches Wohngebäude, ein Handwerkerhaus, einen Speicherbau, die Töpferei sowie einen Parkplatz, ein Tiergehege und einen Schaugarten. Als weitere Ausbaustufen sind die Errichtung eines späteisenzeitlichen Wirtschaftsgebäudes, eines Stalles, eines Keltengehöfts und weiterer Bauten als „Live“-Rekonstruktionen geplant.

Dieses Dorf hat seine Basis in keltischen Funden, die dort geborgen wurden und bei jeder Grabungskampagne an die Oberfläche geholt werden. Die Projektträgerschaft soll von der Marktgemeinde Schwarzenbach auf eine in Gründung befindliche Gesellschaft, voraussichtlich eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, übergehen.

Bereits 1987 begannen Archäologen der Universität für Ur- und Frühgeschichte mit den Ausgrabungen, nachdem auf einer Gesamtfläche von 18 Hektar eine keltische Siedlung mit einem Befestigungswall entdeckt worden war. 1993 wurde ein Schnitt durch den Befestigungswall gemacht. Bald darauf wurde ein Kultur- und Naturwanderweg um den Wall angelegt. In einem Raum des Schwarzenbacher Gemeindeamtes werden die ausgegrabenen Fundstücke zur Schau gestellt. Die Funde reichen von der Mittelbronzezeit über die späteisenzeitliche La-Tène-Periode bis zum Mittelalter.

Die erste Ausbaustufe, der Museumsturm mit 25,7 Metern Höhe, wurde bereits realisiert. Jetzt sollen als zweite Ausbaustufe originalgetreue Rekonstruktionen errichtet werden, wobei das Universitätsinstitut für Ur- und Frühgeschichte mit einbezogen wird. Das Angebot soll nicht nur Fachleuten, sondern auch dem normalen Ausflugsgast mit Forschercamps, Veranstaltungen, Kinderfesten und Grabungsassistenz Erkenntnisse aus urgeschichtlicher Zeit vermitteln. Ein drei Tage lang dauerndes Keltenfest lockte 2001 6.000 Besucher an. Wenn die in der Machbarkeitsstudie vorsichtig geschätzten 15.000 Besucher pro Jahr erreicht werden, lässt sich das Projekt wirtschaftlich führen. Das Projekt soll zwei fixe Arbeitsplätze schaffen. Die Vermarktung wird über die NÖ Werbung-Incentivgruppe „Ausflugsziele“, den regionalen Tourismusverband und auch über Schulkooperationen erfolgen.


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