08.05.2002 | 00:00

In NÖ sollen heuer 160 Postämter geschlossen werden

Schabl: Der größte Kahlschlag seit 1945

Vor der eingeleiteten Schließungswelle hätten in Niederösterreich 676 Postämter bestanden. Heuer sollen in Niederösterreich 160 Postämter geschlossen werden, das sind 23,7 Prozent. Davon sollen, so der Zweite Präsident des NÖ Landtages, Emil Schabl, gestern in einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus, in 42 betroffenen Gemeinden anstelle der Postämter Postservicestellen als Ersatz eingerichtet werden. Diese Maßnahme sei nur „ein Notprogramm, aber keine Lösung“. Die beste Lösung, so Schabl, wäre gewesen, die Postämter offen zu halten.

„Man spürt auch den Unmut, wenn man in die Bevölkerung hineinhört und sich das genauer anschaut“, meinte Schabl weiter, und nannte als Beispiel etwa die Gemeinde Eggendorf bei Wiener Neustadt mit über 4.000 Einwohnern. Das Postamt Eggendorf und die Postservicestelle in der außerhalb des Ortes liegenden Siedlung Maria Theresia werden geschlossen. Zu diesem Postamt würden zudem auch Zillingdorf und Zillingdorf-Bergwerk zählen. „Tatsache ist, dass es enorme Probleme in diesem Bereich gibt“, sagte Schabl, „Tatsache ist aber auch, dass es nur für einen kleinen Teil, nämlich für 26,3 Prozent, bis jetzt angestrebte Lösungen geben soll.“ Für die Lösungen mit Nahversorgern gebe es aber keine Gewähr. Ausgehend mit heutigem Tag werden mit den Postämtern, mit der Gendarmerie und den Bezirksgerichten 277 öffentliche Einrichtungen in Niederösterreich geschlossen. Das sei „in Wirklichkeit der größte Kahlschlag seit 1945“, argumentierte Schabl. Die Struktur müsse sich entwickeln können, aber „unser Weg wäre gewesen, die politischen Entscheidungen so zu treffen, dass grundsätzlich dieses Versorgungsnetz auch aufrecht bleibt. Das heißt: Keine Schließung der Postämter.“


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