25.04.2002 | 00:00

Technologieoffensive im Süden Niederösterreichs:

Wiener Neustadt setzt auf Mikrosystemtechnologie

„Mit der binnen kurzer Zeit zu erwartenden EU-Erweiterung wird eine grenzenlose Öffnung der Wirtschaftssysteme auf uns zukommen“, sagte gestern Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi in einer Pressekonferenz im Technologie- und Forschungszentrum in Wiener Neustadt, an der auch Geschäftsführer Prof. DDr. Helmut Detter teilnahm. „In anderen Ländern wird bereits seit längerem viel Geld investiert, und alle Regionen wissen, dass sich dieser Markt weiter öffnen wird.“ Die Industrieregion des niederösterreichischen Südens werde dabei eine zentrale Stelle einnehmen und sich in naher Zukunft in einen Wirtschaftsraum von 20 bis 25 Millionen Menschen zu positionieren haben, sagte Onodi. Mit den Regionen in und um Krems mit dem Themengebiet „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“, in Tulln mit biotechnischen Verfahren und besonders in Wiener Neustadt mit dem Technologie- und Forschungszentrum, das sich auf die Mikrosystemtechnik spezialisiere, weiters mit den Fachhochschulen, dem Zentrum Seibersdorf und der TU Wien, habe das Land Niederösterreich bereits branchenübergreifende Schwerpunkte, die klein- und mittelbetriebliche Unternehmen in Richtung High-Tech umstrukturieren, argumentierte Onodi. In der Mikrosystemtechnik, die weltweit betrieben werde, ist Niederösterreich allerdings auf dem Punkt „5 vor 12“ angelangt. Auch hier müssten also raschest mehr Förderungen und eine Zusammenarbeit, etwa mit den Regionen Nordrhein-Westfalen oder Hessen, zum Gelingen beitragen.

Die Fertigung konventioneller Art werde nach Ungarn oder noch weiter nach Osten abwandern, meinte Detter. Mit der Universität und den Fachhochschulen hätte man aber, besonders in der Region NÖ Süd, hervorragende Investitionsträger. Man müsse mit Förderungsmitteln aufrüsten, denn auch Nordrhein-Westfalen in Deutschland sei von einem „Kohlenpott zu einer High-Tech-Region geworden“, und Baden-Württemberg hat in den letzten 15 Jahren ständig zugelegt. Die Zentren bedürfen aber einer ständigen öffentlichen Förderung, denn „es gibt keine Einrichtung in der freien Welt, die das auf der Basis der freien Marktwirtschaft macht“, gab Detter zu bedenken. Die Forschungszentren in Dortmund, das Frauenhofer-Institut in Stuttgart und Wiener Neustadt sollen gemeinsam Investitionen durchführen. Detter gab den Bedarf der Region NÖ Süd mit rund 11,6 Millionen Euro in den nächsten 3 bis 4 Jahren an, das sei „sinnvoll und operativ möglich“.

Als Projekt, das raschest zur Umsetzung ansteht, wird zum Beispiel ein europäisches Netzwerk in der Mikrosystemtechnik mit einem Knoten in Niederösterreich bezeichnet, wobei dieses Vorhaben auch mit Landesfördermitteln zu unterstützen sein wird. Aber auch andere Vorhaben, wie „Integrated Microsystems Austria“, „MST-factory“, eine Pilot-Installation der PATT-Modul-Technologie im Krankenhausbereich, die im Schwerpunktspital Wiener Neustadt getestet werden soll, und die Kooperation zwischen den Städten Wiener Neustadt und Ningbo (China) werden neben anderen Förderungen auch vermehrt eine Finanzierung durch das Land Niederösterreich in Anspruch nehmen müssen, um zur Realisierung der Strategie, zu einer Top Ten-Region aufzusteigen, beizutragen.


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