23.04.2002 | 00:00

Netzwerk Arbeitsplatz Niederösterreich

Neue Stiftung für „maßgeschneidertes“ Personal

Der niederösterreichische Arbeitsmarkt benötigt immer mehr Fachkräfte mit hoher Qualifikation. Leider passen Angebot und Qualifikation der Arbeitnehmer nicht immer zusammen. Aus diesem Grund wurde in Niederösterreich von Land, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, AMS und vier regionalen Stiftungsträgern aus verschiedenen Teilen Niederösterreichs die „Implacementstiftung“ gegründet, die darauf abzielt, sowohl den Unternehmern das benötigte Personal zu beschaffen als auch den Arbeitssuchenden einen entsprechenden Arbeitsplatz zu vermitteln. Die Implacementstiftung wurde gestern in St.Pölten vorgestellt.

„Wir wollten mit dieser Initiative ein Netzwerk schaffen, um den neuen Herausforderungen des Arbeitsplatzes standzuhalten“, erläuterte Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop. Die Implacementstiftung stehe allen Unternehmen in Niederösterreich unabhängig von Wirtschaftsbereich und Größe zur Verfügung. Prokop: „Für die erste Phase, die bis Oktober 2003 läuft, sind 250 Teilnehmer geplant. Besonders angesprochen sind auch die 19- bis 25-jährigen, die nach ihrer Ausbildung einen entsprechenden Arbeitsplatz suchen.

Landesrat Ernest Gabmann betonte, dass gut ausgebildete Mitarbeiter das Gebot der Stunde seien. Nur so könnten Betriebe konkurrenzfähig bleiben. In Niederösterreich habe man mit der Technologieoffensive, die Wirtschaft, Wissenschaft und Ausbildung verbindet, den richtigen Weg eingeschlagen.

NÖ Arbeiterkammer-Präsident Josef Staudinger meinte, die Stiftung sei ein wesentliches Instrument für eine innovative Arbeitsmarktpolitik. Auf diese Weise könnten Menschen gezielt in Betriebe vermittelt werden.

Praktisch funktioniert das Arbeitsnetzwerk so, dass Unternehmen mit einem der regionalen Partner einen Vertrag abschließen und ein „Suchauftrag“ für die Besetzung eines bestimmten Arbeitsplatzes gegeben wird. Anschließend sucht der Stiftungsträger mit Unterstützung des AMS eine geeignete Person, die Anspruch auf Arbeitslosengeld und ihren Wohnsitz in Niederösterreich hat. Wenn die Suche erfolgreich war, verbringt der Stiftungsteilnehmer 130 Wochen in der Stiftung, wo er sein Handwerk laut Bildungsplan des Unternehmens gründlich lernt. Danach wird er in ein Dienstverhältnis dieses Unternehmens übernommen, das somit einen sofort einsetzbaren Mitarbeiter zur Verfügung hat.

Die Kosten pro Teilnehmer belaufen sich auf 14.387 Euro. Davon trägt 82 Prozent die öffentliche Hand und nur 18 Prozent der Betrieb. Die reinen „Qualifizierungskosten“ (ohne Schulungsarbeitslosengeld) werden zu 55 Prozent von öffentlichen Fördergebern getragen. Das Land Niederösterreich übernimmt 42 Prozent, die Arbeiterkammer 35 Prozent und die Wirtschaftskammer 23 Prozent.


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