08.04.2002 | 00:00

Europäische Projektfinanzierung für AVN-Müllverbrennung

55 Millionen Euro Darlehen von Europäischer Investitionsbank

In Maria Enzersdorf präsentierten heute EVN-Generaldirektor Dr. Rudolf Gruber, AVN-Geschäftsführer Dipl.Ing. Franz Mittermayer, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien-Generaldirektor Dkfm. Peter Püspök und EIB-Vizepräsident Prof. Dr. Ewald Nowotny die Finanzierung der mit Kosten von 145 Millionen Euro verbundenen Errichtung der AVN-Müllverbrennungsanlage in Zwentendorf/Dürnrohr. Von den gesamten Projektkosten werden 112 Millionen Euro mittels Konsortialkredites unter der Führung der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien fremdfinanziert. Die niederösterreichische Raiffeisen-Bankengruppe stellt dabei 83 Millionen Euro, die NÖ Landesbank-Hypothekenbank 29 Millionen Euro zur Verfügung, 55 Millionen Euro werden von der Europäischen Investitionsbank (EIB) refinanziert.

Nowotny erinnerte daran, dass die EIB nicht nur der größte europäische Projektfinancier, sondern auch die größte Umweltbank Europas ist. Seit 1997 wurden 29 Milliarden Euro Kredite im Umweltbereich vergeben. Allein 2001 waren es insgesamt 6 Milliarden Euro Direktdarlehen, 2 Milliarden Euro Globaldarlehen und 484 Millionen Euro in den Beitrittsländern. Das langfristige Darlehen für die AVN-Anlage läuft über 15 Jahre.

Püspök zeigte sich erfreut, dass die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien die Ausschreibung der Projektfinanzierung gewonnen hat und damit eine niederösterreichische Lösung gefunden wurde. Für die größte Regionalbank in Ostösterreich erwarte er sich damit eine Initialzündung für eine Reihe weiterer Infrastruktur-Finanzierungskooperationen mit der EIB, vor allem im Hinblick auf die EU-Erweiterung.

Gruber verwies auf eine Planungs- und Genehmigungsphase von 7 Jahren, allein die Umweltverträglichkeitsprüfung weise 100.000 Seiten Fachgutachten und 7.000 technische Detailpläne auf. Der Durchbruch für die Anlage, die 2003 bereits in der Lage sein wird, den Betrieb aufzunehmen, sei 1997 erfolgt, als sich bei der Volksbefragung in Zwentendorf unter 4.500 Bürgern bei einer Beteiligung von 74 Prozent 72 Prozent für die Anlage ausgesprochen haben.

Mittermayer präzisierte, dass die Anlage ein Jahresvolumen von rund 300.000 Tonnen Müll bewältigen wird. Auf der größten Baustelle Niederösterreichs arbeiten derzeit bis zu 400 Menschen. Auf einer verbauten Fläche von 8.000 Quadratmetern werden etwa 50.000 Tonnen Stahlbeton und 3.000 Tonnen Stahlträger verarbeitet. Durch das Zusammenspiel mit dem Kohlekraftwerk können im Kraftwerk Dürnrohr 50.000 Tonnen Kohle und 10 Millionen Kubikmeter Gas eingespart werden. Die Müllverbrennungsanlage selbst wird im Vollbetrieb nicht mehr Schadstoffe emittierten als wenn drei Lkw an der Spitze eines 100 Meter hohen Kamins stünden. Die Einsparung von 7 Tonnen Staub, 6 Tonnen SO2 und 43 Tonnen CO2 pro Jahr bringt in Summe für Zwentendorf/Dürnrohr eine effektive Luftverbesserung. Unter Einsatz von 1.000 Containern wird der Müll zu 90 Prozent mit der Bahn angeliefert. Täglich werden zwei Züge kommen, ein Zug wird ungefähr einen Kilometer Länge aufweisen. Dazu kommen noch zusätzlich 12 Lkw pro Tag. Für die durch einen 15-Jahresvertrag mit der BAWU bereits jetzt nahezu voll ausgelasteten Anlage werden auch 10.000 Besucher pro Jahr erwartet.


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